Der Bauernbund der ÖVP will sich auf EU-Ebene besser vernetzen und eine eigene Agrarier-Fraktion gründen. Rückendeckung dafür holte man sich im Kanzleramt und bei EVP-Chef Manfred Weber. Auf dem Kongress der EVP in Valencia wurde die Gründung nun beschlossen.
Gefordert, gesagt, getan. 26 Jahre nach dem 0:9 im Ländermatch Österreich gegen Spanien im Mestalla-Stadion von Valencia gelingt den beiden Bauernbündlern Alexander Bernhuber und Paul Nemecek ebendort eine kleine politische Sensation. Beim Kongress der Europäischen Volkspartei (EVP) in Valencia ließ das Bauernduo seinen Ankündigungen bezüglich der Gründung eines Europäischen Bauernbundes nun Taten folgen. Nach intensiven Verhandlungen und zahlreichen Gesprächen wurde die Gründung der neuen Fraktion nämlich fixiert.
Prominente Unterstützer
Unterstützt von Österreichs Bundeskanzler Christian Stocker und mit starkem Rückhalt aus Niederösterreich setzte sich die Initiative schließlich durch. Insider berichten, dass EVP-Chef Manfred Weber, der selbst beim EVP-Kongress wiedergewählt wurde, maßgeblichen Einfluss auf den Erfolg hatte und die Gründung intern mit Nachdruck unterstützte.
Für EU-Abgeordneten Alexander Bernhuber, der den offiziellen Auftrag zur Gründung des ehrenamtlichen EU-Bauernbundes erhalten hat, stellt dieser Schritt einen Meilenstein dar: „Mithilfe dieser Organisation wollen wir die Interessen der Bäuerinnen und Bauern in Europa noch besser durchsetzen.“ Und Mitinitiator Paul Nemecek, Direktor des Niederösterreichischen Bauernbundes, nennt auch schon konkrete Ziele für die kommenden Monate: „Wir wollen konkrete Maßnahmen für weniger Bürokratie sowie einen Importstopp für Lebensmittel unter EU-Standard ausverhandeln.“ Die Anliegen der rund zehn Millionen bäuerlichen Betriebe in der EU sollen so stärker in den Fokus gerückt werden.
Im Fokus stand gestern auch EU-Kommissar Magnus Brunner, der am Kongress zu einem von acht Vizepräsidenten der EVP gewählt wurde. „Als stärkste politische Kraft in Europa sind wir ein verlässlicher Partner in einer unsicheren Welt, der für Demokratie und Freiheit steht. Ich freue mich, unsere Vision für ein wohlhabendes und sicheres Europa mitgestalten zu dürfen“, sagte Brunner.
Bundeskanzler ÖVP-Chef Christian Stocker und die ÖVP-Spitze gratulierten Brunner. Stocker sagte, Brunner habe als „glühender Europäer“ sowohl als Bundesminister in Österreich als auch als EU-Kommissar bewiesen, „dass er bereit ist, Verantwortung zu übernehmen“.
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