Was hat der Rote Platz in Moskau nicht schon alles erlebt:
1. Mai 1940: Deutsche Wehrmachtsoffiziere bei der Parade als Folge des Hitler-Stalin-Pakts.
Dezember 1940: Abwehrschlacht von Moskau gegen die Wehrmacht.
Juni 1945: Die große Siegesparade mit Marschall Schukow auf dem Schimmel. Den Neid Stalins kann er zwar überleben, aber am Ural. In keiner anderen Stadt der Welt ist das Denkmal des unbekannten Soldaten so versteckt wie in Moskau hinter der Kremlmauer. Der Sieger sollte nur Stalin heißen.
Mai 1987: Der deutsche Überflieger Mathias Rust landet auf dem Roten Platz.
1988: Gorbatschow und Reagan spazieren über den Roten Platz.
2000: Putin führt Militärparaden wieder ein.
9. Mai 2025: Jeder Stiefel, jede Panzerkette eine Einschüchterungsshow an die Adresse von Kiew und darüber hinaus an NATO-Europa, wo der Kreml überall Nazi-Ungeist ausmacht. Er nutzt diese Monsterparade als Rechtfertigung seines Kriegskurses gegen die „faschistische Bedrohung“ aus Europa. Das kommt beim Volk gut an.
Putin bezeichnet die Russen durch die Geschichte als ein Siegervolk und gefällt sich gleichzeitig in der Opferrolle. Diesen Widerspruch, diese Täter-Opfer-Umkehr, erkennt wohl nur er nicht – oder will es nicht wissen.
Auf der Tribüne mit den Ehrengästen sitzt das autoritäre Schutz- und Trutzbündnis der Welt. Chinas Xi Jinping denkt sich seinen Teil über die Großmannssucht des Juniorpartners.
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