Nach der eingehenden Untersuchung des 30 Gramm schweren Fundes zeigten sich die Geologen um David Block von der Witwatersrand-Universität in Südafrika am Dienstag überzeugt, dass dies der erste Nachweis eines Bruchstücks aus einem Kometenkern auf der Erde ist.
"Kometen durchqueren immer wieder unseren Himmel, sie sind wie schmutzige, mit Staub vermischte Schneebälle", sagte Block. "Aber noch nie in der Geschichte ist Material eines Kometen auf der Erde gefunden worden." Die chemische Analyse des schwarzen Kieselsteins habe ergeben, dass er zu 65 Prozent aus Kohlenstoff bestehe, üblicherweise liege der Kohlenstoffanteil von Meteoriten aber nur bei rund drei Prozent.
Explosion brachte Sand zum Schmelzen
Der Kometeneinschlag löste nach Überzeugung der Wissenschaftler eine Katastrophe gigantischen Ausmaßes aus. In einem 6.000 Quadratkilometer großen Gebiet seien Temperaturen von bis zu 2.000 Grad Celsius entstanden. Das habe den Sand zum Schmelzen gebracht und Siliziumdioxid-Glas erzeugt.
Eine Brosche des berühmten Pharaos Tutanchamun, die einen Skarabäus zeige, sei aus diesem Material gefertigt. Durch den Kometeneinschlag wurden den Erkenntnissen der Wissenschaftler zufolge auch kleinste Diamanten erzeugt.
Kiesel nach antiker Astronomin benannt
Bisher war Materie aus Kometen nur in der Erdatmosphäre und in kleinen Spuren im Eis der Antarktis nachgewiesen worden. Der Kiesel aus der ägyptischen Wüste wurde nach der antiken Mathematikerin, Astronomin und Philosophin Hypatia benannt, die im ägyptischen Alexandria des vierten Jahrhunderts nach Christus lebte.
Ein Komet ist ein kleiner Himmelskörper aus Eis und Gestein, der die Sonne auf einer ellipsenförmigen Bahn umkreist oder eine hyperbelförmige Bahn aufweist. In Sonnennähe verdampft das Eis, es löst sich Staub, wodurch sich ein Schweif bildet, der immer von der Sonne wegweist. Kometen sind üblicherweise einige Tage bis einige Wochen zu sehen, selten länger. Ein Meteorit ist ein Himmelskörper, der auf die Erde gestürzt ist.
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