Chris de Burgh hat noch immer Lust aufs Musikmachen: "Es gibt noch viele tolle Lieder aufzunehmen", schreibt er auf seiner Webseite. "Ich habe mich zum Beispiel immer zu klassischer Musik und zu Kirchenchormusik hingezogen gefühlt. Vielleicht ein Album mit Weihnachtsliedern. Wer weiß?"
Seine "Chris de Burgh & Band - Live in Concert 2013"-Tour ging im Juni zu Ende und sie dürfte nicht die letzte gewesen sein. Die meisten Konzerte - 21 von 32 - gab de Burgh auf deutschem Boden. Zu Deutschland hat er eine besondere Beziehung. Sie begann 1980, als für sein erstes Live-Konzert in Bonn immerhin 80 Zuschauer Eintritt zahlten. Später spielten seine ausverkauften Tourneen in Deutschland Rekordsummen ein. Verunglimpften ihn Kritiker als Herzschmerz-Troubadour, so liebten ihn die Fans für seine emotionalen Balladen umso mehr.
Umarmung für Angela Merkel
1990 lud der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl Chris de Burgh gar als einzigen internationalen Künstler persönlich dazu ein, bei den Feierlichkeiten zur Wiedervereinigung zu singen. Vor drei Jahren trat der irische Barde bei der Weihnachtsfeier der deutschen Unionsfraktion auf - und umarmte Kanzlerin Angela Merkel.
De Burgh, Sohn eines Diplomaten, lebte als Kind in Südamerika und Afrika, bevor die Familie auf das Familienschloss Bargy Castle in Südostirland zog. Später studierte er in Dublin. Den Grundstein für seine musikalische Karriere legte er 1975 mit seinem Debütalbum "Far Beyond These Castle Walls". Er verkaufte seine Platten bald in vielen Ländern. Die Single "Flying" dominierte 17 Wochen lang die brasilianischen Charts, das Album "Eastern Wind" aus dem Jahr 1980 wurde in Norwegen ein großer Erfolg. Dessen Nachfolger "Man On The Line" kam in Großbritannien, in den USA und in 30 anderen Ländern in die Top 30.
Musikalisch durchaus wandelbar
Musikalisch ist de Burgh wandelbar: Da sind berühmte Balladen wie der Klassiker "Lady in Red", der Ire hat aber auch deutlich rockigere Songs im Repertoire. Im vergangenen Jahr probierte er etwas Neues und veröffentlichte "Home" - ein Album mit Akustikversionen eigener alter Lieder. Es ist sein 19. Studioalbum. Aufgenommen hat er es zu Hause, im eigenen Studio im Küstenort Enniskerry, wo de Burgh mit seiner Frau Diane Mosely lebt.
Das Haus kaufte er 1996 - angeblich seiner Frau zuliebe, nachdem ihm zwei Jahre zuvor eine Affäre mit dem Kindermädchen nachgesagt worden war, während Mosely im Krankenhaus gelegen hatte. Es blieb der erste und einzige Skandal eines ansonsten ziemlich zahmen Stars. De Burgh und Mosely sind noch immer verheiratet, mittlerweile seit 35 Jahren. Zumindest in dieser Hinsicht scheint der 65-Jährige eindeutig entschieden zu haben, die Ruhe dem Trubel vorzuziehen.
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