Große Zukunftsängste
Berlusconi: “Werde wie Timoschenko enden”
Berlusconi hat am Freitag bei der Mailänder Justiz einen Antrag auf Sozialdienst gestellt (siehe Infobox). Seine vierjährige Haftstrafe wurde wegen einer Amnestieregelung automatisch auf ein Jahr verkürzt. Wegen seines Alters muss er diese Strafe nicht im Gefängnis verbüßen. Mit dem Antrag muss sich nun die Justiz in Mailand befassen. Sie muss dann entscheiden, in welcher Einrichtung er seinen Sozialdienst verrichten soll. Berlusconi will ihn in Rom ableisten und hat deshalb seinen Wohnsitz in die Hauptstadt verlegt. Bis die endgültige Entscheidung fällt, können jedoch noch einige Monate vergehen.
"Man will mich zwingen, Toiletten zu putzen"
Berlusconi, Gründer der Mitte-rechts-Partei "Volk der Freiheit", fürchtet sich angeblich vor den kommenden Monaten: "Man will einen Staatsmann wie mich zwingen, Toiletten zu putzen", wurde Berlusconi von italienischen Medien zitiert. Medienberichten zufolge gilt es als wahrscheinlich, dass er eine Tätigkeit in einem Hilfszentrum für ehemalige Drogenabhängige in Rom annimmt. Dort hatte schon sein wegen Korruption verurteilter früherer Verteidigungsminister Cesare Previti Sozialdienst geleistet.
Berlusconi droht derzeit auch der Verlust seines Sitzes im Senat. Ein Ausschuss der Kammer hat bereits dafür gestimmt, ihm das Mandat zu entziehen. Die endgültige Entscheidung dürfte das Senatsplenum bis Ende des Monats treffen. Außerdem laufen gegen Berlusconi noch einige Verfahren, darunter eines wegen Amtsmissbrauchs und Sex mit der minderjährigen Marokkanerin Ruby.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.