Neue AKWs geplant

Britische Regierung treibt Atomkraft voran

Ausland
21.10.2013 12:58
Großbritannien treibt seine Pläne zum Bau neuer Atomkraftwerke voran. Mit dem französischen Energiekonzern Electricite de France (EDF) einigte sich die britische Regierung nach Angaben vom Montag nun auf die finanziellen Modalitäten für die Errichtung von zwei Reaktoren im westenglischen Hinkley Point. Damit sollen nach 20 Jahren wieder neue Kraftwerke in Großbritannien errichtet werden.

"Dies ist ein Symbol für die nächste Generation der Atomkraft in Großbritannien, die für unseren zukünftigen Energiebedarf und die langfristige Sicherheit bei der Versorgung eine wichtige Rolle spielt", sagte Premierminister David Cameron (im Bild bei der Besprechung der Pläne).

Endgültige Entscheidung im Sommer
Die Förderung der Atomenergie ist ein zentrales Element der Regierungsstrategie, fossile Energieträger durch Alternativen mit niedrigem Kohlendioxid-Ausstoß zu ersetzen. Die Anlage Hinkley Point C soll in rund zehn Jahren in Betrieb gehen. Die endgültige Entscheidung über den Bau, durch den 25.000 Arbeitsplätze entstehen sollen, ist für kommenden Sommer geplant.

Den Plänen zufolge bekommt der Anlagenbetreiber für jede produzierte Megawattstunde Strom über 35 Jahre einen garantierten Betrag von 92,50 Pfund (etwa 109 Euro). Das liegt deutlich über dem Marktpreis von 49 Pfund (rund 58 Euro) im vergangenen Jahr.

Am Konsortium zum Betrieb der Anlage, die rund 60 Jahre Strom liefern soll, sind auch zwei chinesische Unternehmen beteiligt. Zuletzt war in Großbritannien 1995 mit Sizewell B an der englischen Ostküste ein Atomkraftwerk in Betrieb gegangen. Dort plant EDF eine weitere Anlage.

Umstrittenes Projekt in Frankreich
Auch in Frankreich wird derzeit fleißig gebaut: Im nordfranzösischen Flamanville entsteht gerade ein Druckwasserreaktor. Das Projekt ist unter anderem wegen der explodierenden Kosten umstritten: Waren die Kosten für den Reaktor 2005 noch mit 3,3 Milliarden Euro angegeben worden, musste EDF Ende 2012 einräumen, dass die Kosten vermutlich auf 8,5 Milliarden Euro ansteigen würden. Der Konzern begründete dies unter anderem mit neuen Sicherheitsanforderungen und Lehren aus der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima.

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