Microsoft-Report:

XP sechs Mal anfälliger für Malware als Windows 8

Web
29.10.2013 15:01
2,1 Prozent von 1.000 gescannten Computern in Österreich waren zwischen Jänner und Juli 2013 mit einem Virus infiziert. Das geht aus dem "Security Intelligence Report" von Microsoft hervor, der am Dienstag in Amsterdam präsentiert wurde. Der österreichische Wert liegt damit "nur bei einem Drittel des weltweiten Durchschnitts" (5,8 Prozent), erklärte Tim Rains, Direktor von Microsoft Trustworthy Computing. Anwender, die nach wie vor Windows XP nutzten, sollten sich dennoch in Acht nehmen: Das inzwischen veraltete Betriebssystem sei sechs Mal anfälliger für Malware als aktuelle Systeme wie Windows 8.

Nur zwei Arten von Malware werden hierzulande häufiger gemeldet als im weltweiten Vergleich: sogenannte "Exploits", also Viren, die systematisch Schwachstellen ausnutzen, die bei der Entwicklung eines Programms nicht berücksichtigt wurden, und "Passwortdiebe", also Programme, die sich Kennwörter der Benutzer erschleichen. Der Bericht zeigt außerdem, dass fünf der zehn häufigsten Schadprogramme zur Gruppe der Trojaner gehören.

Eine Neuheit im Bericht ist die "Encounter Rate". Sie informiert über das Ausmaß, in dem Microsofts Anti-Virus-Software schädliche Programme blockiert. Auf diese Weise könne man die Zahl jener Systeme, die Malware beinhalten, mit der Zahl der Systeme, die tatsächlich infiziert wurden, vergleichen. "Man kann sich das so vorstellen, als würde jemand ständig an der Türglocke läuten. Wird die Tür geöffnet, ist das eine Infektion. Das bloße Anläuten ist aber nur ein Antreffen", erklärt Rains. Auch bei dieser Zahl liegt Österreich mit 10,6 Prozent deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt von 17 Prozent.

Windows-XP-Nutzer deutlich häufiger von Virenbefall betroffen
Einer deutlich höheren Gefahr setzt sich jedoch aus, wer auch nach dem 8. April 2014 noch Microsoft Windows XP nutzt. Dann nämlich stellt der Konzern den Support für das veraltete Betriebssystem ein. Ab diesem Zeitpunkt gibt es für die User keine Sicherheitsupdates und Ansprechpartner im Falle technischer Probleme mehr. Das wissen auch Cyberkriminelle und lauern auf noch unentdeckte Sicherheitslücken, wie ein Beispiel aus der Vergangenheit zeigt: Für Windows XP mit Service Pack 2 stieg die Malwareinfizierung nach zwei Jahren um 66 Prozent nach Support-Ende im Vergleich zu Windows XP mit Service Pack 3, dessen Support eben erst im April 2014 endet.

Der "Security Intelligence Report" zeigt, dass XP-Rechner sechs Mal häufiger als jene mit Windows 8 infiziert wurden, obwohl deren Nutzer mit einer jeweils ähnlichen Rate an Malware in Berührung kamen. Die Tendenz ist laut Tim Rains steigend. Aktuelle Betriebssysteme würden über zahlreiche integrierte Sicherheitsfunktionen verfügen, das über zehn Jahre alte Windows XP sei hingegen nicht mehr so gut ausgestattet: Von Jänner bis Juli verzeichneten 9,1 Prozent der Windows-XP-Benutzer Virenbefälle, die Zahl der betroffenen Windows-8-Nutzer lag hingegen bei rund 1,8 Prozent.

"Auf Treibsand gebaut"
"Windows XP wird in Zukunft noch unsicherer sein, als es das heute schon ist. Die Software war eine enorme Erfolgsgeschichte, aber es ist Zeit weiterzumachen", sagte Rains. Sicherheitsmaßnahmen, die man vor zwölf Jahren in Windows XP integriert habe, würden heute routinemäßig von Hackern umgangen: "Als Erstes greifen Hacker Anti-Viren-Software an. Wir glauben, dass diese Programme von Windows XP nach April 2014 immer ineffektiver werden. Das ist so, als würde man ein Haus auf Treibsand bauen", erklärte Rains. Daher könne man das Betriebssystem nicht länger weiterführen.

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