Die Wohnräume verdunkelt, zwischen Unrat und uralten Konservendosen standen die Picassos und die Klees. Hier hauste Cornelius Gurlitt, der - wie berichtet - in seinem Geheimdepot in München verschollen geglaubte Bilder der klassischen Moderne hortete, die rund eine Milliarde Euro wert sein könnten. Ein Nazi-Schatz in einer biederen Wohngegend, im Nationalsozialismus einst als "entartete Kunst" ausgestellt und dann verschollen. Vieles sei im Dresdner Feuersturm zerstört worden - oder auch nicht.
Kokoschka-Erbe Roman Kokoschka hat in den Nachrichten von dem Fund erfahren. "Da habe ich schon gehofft, dass auch Werke meines Onkels dabei sein könnten", erklärt er. "Aber wie viele, das wusste ich nicht." Hunderte könnten es nun sein. Kokoschka weiter: "Ein Wert von 20 bis 30 Millionen Euro würde mich nicht überraschen. Bei einer Versteigerung könnte das sogar Klimt-Höhen erreichen."
Künstler war über Verlust sehr traurig
Der Neffe hat in Kokoschkas letzten Lebensjahren vom großen Künstler auch viel über die angeblich in Dresden zerstörten Werke erfahren: "Er war darüber immer sehr traurig, da waren bestimmt auch viele seiner besten Werke dabei, die ihm sehr am Herzen gelegen sind. Es wäre großartig, wenn die jetzt auftauchen würden."
Und wem sollen sie gehören? Antwort des Erben: "Das gehört den Museen, von denen sie abgehängt wurden, und jüdischen Familien. Ob von uns etwas dabei ist, kann ich nicht sagen." Er sei jedenfalls bereit, bei der Aufklärung zu helfen.
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