Ein lauter Knall, der am 13. Juni 2012 durch das steinige Gebirgstal nahe Vent hallte, versetzte eine deutsche Wandergruppe in Aufruhr. "Da hat einer eiskalt einen Steinadler abgeknallt", lautete sinngemäß die Anzeige bei der Polizei.
Angeklagter: "Wollte Adler mit Schuss vertreiben"
Alpinpolizisten rückten aus und trafen auf den in Tirol lebenden Südtiroler, der im Jagdgebiet seines Onkels unterwegs war. "Ich habe die Laute eines Rehkitzes gehört und sah den Adler, den ich mit dem Schuss nur vertreiben wollte", erklärte der Jäger. Ein anderes Tier außer den prächtigen Vogel, der durch einen direkten Durchschuss getötet wurde, sahen die Wanderer allerdings nicht.
Mit dem Abschuss des Adlers hatte der 28-Jährige laut Gericht mindestens 20 Prozent des Brutvorkommens der Steinadler im europäischen Vogelschutzgebiet "Ötztaler Alpen" beeinträchtigt.
Bereits im Februar hatte ein Prozess gegen den Mann mit einer Diversion in der Höhe von 2.000 Euro geendet. Weil dem Staatsanwalt dies zu milde war, wurde der Südtiroler nun wegen vorsätzlicher Schädigung des Tierbestandes und Tierquälerei zur Geldstrafe in der Höhe von 960 Euro verurteilt. Auch den Jagdschein ist er mittlerweile los. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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