Landau zeigte sich erfreut und dankbar für das Vertrauen, das ihm die Caritas-Direktoren ausgesprochen haben. "Die Aufgabe der Caritas ist Nächstenliebe ohne Wenn und Aber. Wir stehen an der Seite der Armen", erklärte er auf die Schwerpunkte seiner Arbeit angesprochen. Er werde demnach "wo notwendig auch beharrlich und unangenehm sein". Neben der Armutsvermeidung und -bekämpfung seien Pflege und Hospiz ein großes Feld.
Gratulationen aus Politik und Kirche
Die Wahl von Landau stieß in Politik und Kirche auf positives Echo. Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz gratulierte und wünschte Landau für seine Tätigkeit alles Gute. Zudem bekräftigte er, dass die gute Zusammenarbeit des Integrationsstaatssekretariats mit der Caritas fortgesetzt werde. Grünen-Chefin Eva Glawischnig erklärte bezüglich Landau: "Ich wünsche mir eine gute Zusammenarbeit mit einem gegenüber allen politischen Parteien kritischen Geist." Für den Innsbrucker Diözesanbischof Scheuer, der in der Bischofskonferenz für die Caritas zuständig ist, hat Landau schon bisher gezeigt, "dass ein Vertreter der Kirche auch immer ein Vertreter der Menschen in Not sein muss".
Spätberufener erst mit 20 getauft
Landau ist ein Spätberufener: Erst mit 20 ließ er sich taufen, studierte neben Biochemie auch Theologie und wurde 1992 zum Priester geweiht. 1995 schaffte er den Sprung zum Wiener Caritas-Direktor und firmierte neben Küberl als Aushängeschild der Hilfsorganisation. Landau hatte im Vorfeld der Abstimmung im Vorarlberger Zwischenwasser erklärt, das Amt des Caritas-Präsidenten gehöre "zu den spannendsten Aufgaben innerhalb der katholischen Kirche".
Vehementer Verteidiger des Sozialstaates
Profiliert hat sich Landau - am 23. Mai 1960 als Sohn eines jüdischen Vaters in Wien geboren - als Verteidiger des Sozialstaates, und ebenso wie Küberl zeigte er keine Scheu, sich mit Politik und Medien anzulegen. Zuletzt waren es die im Servitenkloster untergekommenen Flüchtlinge, die er vor Profilierungsversuchen auf deren Kosten zu schützen versuchte. Allianzen schloss er in Asylfragen nicht nur mit der evangelischen Diakonie, sondern etwa auch mit Amnesty International.
Immer wieder politischen Forderungen
Den Einsatz für die sozial Schwächsten verknüpfte Landau gerne mit politischen Forderungen zur Verbesserung ihrer Lage. So sprach er sich im Sinne der Armutsvermeidung für Bildungsreformen und den Ausbau der Ganztagsschule aus. Auch einer gesicherten Pflegefinanzierung, der Mindestsicherung und der letztlich erfolgreichen Schaffung eines Integrationsstaatssekretariats galt sein Einsatz.
Naturwissenschaftlich und sportlich begabt
In seiner Jugend zeigte sich zunächst Landaus Talent als Naturwissenschaftler, so war er zweimal Gewinner der österreichischen Chemie-Olympiade und auch international erfolgreich. Sportlichen Ehrgeiz demonstrierte er als Brustschwimmer beim jüdischen Sportverein Hakoah.
Zweites Doktorat in katholischer Theologie
1988 schloss Landau sein Biochemie-Studium (Schwerpunkt medizinische Chemie) mit Auszeichnung ab. Ein zweites Doktorat holte er sich im Studium der katholischen Theologie, das er in Wien und Rom mit Spezialisierung auf das Kirchenrecht (Dissertationsthema: Amtsenthebung und Versetzung von Priestern) absolvierte.
Im Jahr 1992 zum Priester geweiht
Ins Wiener Priesterseminar trat Landau 1988 ein, 1992 wurde er zum Priester geweiht. Bereits 1995 ernannte ihn Erzbischof Christoph Schönborn zum Direktor der Caritas der Erzdiözese Wien. Seit 2008 fungiert Landau überdies als Vorsitzender der Rechtskommission der "Caritas Internationalis". Dem Dachverband mit Sitz im Vatikan gehören 162 nationale Caritasorganisationen an.
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