Geht es nach Google, sollen künftig riesige Wetterballons auch die entlegensten Gebiete der Erde mit dem Internet versorgen. Unter dem Arbeitstitel "Project Loon" erforscht man in Googles Laboratorien, wie das funktionieren könnte. Derzeit arbeitet man offenbar daran, das ideale Material für die Ballons zu entwickeln.
Ballons müssen drei Erdumrundungen "überleben"
Wie Googles Ballon-Ingenieurin Pam Desrochers im Video erklärt, stehe man vor der Herausforderung, Ballons zu bauen, die länger als normale Wetterballons in der Luft bleiben. "100 Tage sind lang genug, damit wir eine gute Lebensspanne haben, aber nicht so lang, dass wir dann veraltete Technik in der Luft haben", sagt die Technikerin.
Um so lange unbeschadet in der Stratosphäre zu "überleben", setzt Google offenbar auf ein Gummiband-artiges Material, von dem pro Ballon rund 500 Quadratmeter gebraucht werden. Es soll robust genug sein, um auch die starken Temperaturschwankungen in großer Höhe, UV-Strahlung und schlechtes Wetter zu überstehen, und einem Google-Ballon immerhin drei Erdumrundungen ermöglichen.
Experimentierphase noch nicht abgeschlossen
Wie das IT-Portal "CNET" berichtet, waren die ersten "Loon"-Prototypen noch aus einem anderen Material. Während ersten Testflügen in Neuseeland (siehe Infobox) habe man auf Polyethylen gesetzt, das sich aber nicht als Material für die fertigen Ballons durchgesetzt hat. Weil immer noch mit verschiedenen Materialien experimentiert wird, ist derzeit ungewiss, wann Googles Ballons so ausgereift sind, dass sie einsetzbar sind.
Vom Konzept her erinnert die Idee, entlegene Gebiete aus großer Höhe mit dem Internet zu versorgen, ein wenig an das Satellitentelefon-System Iridium, bei dem 66 Satelliten ein weltumspannendes Netzwerk bilden, das allerdings in weit größerer Höhe als Googles Ballons operiert. Um weltweit Ballon-Internet einzuführen, bräuchte Google demnach eine ganze Armada seiner "Loon"-Ballons.
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