"Dossier" besuchte eigenen Angaben zu Folge diesen Sommer 98 Asylunterkünfte in den drei Untersuchungsbundesländern. 79 Quartiere konnten mit Fotos beziehungsweise Videomaterial dokumentiert werden. Rund ein Drittel der Unterkünfte wies nach den Kriterien der Journalisten gröbere Mängel auf.
Am schlechtesten abgeschnitten hat ein Quartier im burgenländischen Pama. Von Stromrationierung in der Küche wird ebenso berichtet wie von Schimmelbefall oder kaputten Einrichtungsgegenständen.
In zehn der 20 besuchten burgenländischen Unterkünfte war in den Innenräumen Schimmel zu erkennen, in neun wurden keine Deutschkurse angeboten. Bewohner von nicht weniger als 14 Quartieren berichteten von Unregelmäßigkeiten bei der Auszahlung des Taschengelds.
16 von 43 Quartieren in NÖ von Schimmel befallen
Schimmel ist auch in Niederösterreich ein Thema. Dort wurde in 16 der 43 besuchten Quartiere Befall entdeckt. Bei Unterkünften in Muthmannsdorf und Grimmenstein meinte ein Gerichtssachverständiger, dass die Räume aufgrund akuter Gesundheitsgefährdung bis zu einer fachgerechten Sanierung nicht mehr benutzt werden sollten. Weitere Beanstandungen in Niederösterreich: respektloser Umgang mit den Flüchtlingen, in einem Fall eine Ungezieferplage sowie in immerhin 13 Quartieren der Einsatz von alten und beschädigten Matratzen.
In Salzburg schlafen Asylsuchende am Boden
Auch wenn die Standards in Salzburg laut "Dossier" im Schnitt höher sind als im Burgenland und in Niederösterreich, fehlt es nicht an Beanstandungen. So schlafen Asylsuchende in einer Unterkunft in St. Michael im Lungau freiwillig auf ausgebreiteten Decken auf dem Boden, weil ihre Betten beschädigt oder stark verschmutzt sind. In der Gemeinschaftsdusche ist Schimmel an der Decke zu sehen.
Freilich gibt es auch Positiv-Beispiele. Gute Bedingungen fanden die Journalisten etwa in Unterkünften Schwechat, Neudörfl und Saalfelden vor.
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