Vier Wochen nach seiner Haftentlassung spricht Karl Dall erstmals über seine Zeit in der Zelle. Knapp drei Kilo habe er in dieser Zeit abgenommen, so der 72-Jährige, der sich derzeit Vergewaltigungsvorwürfen stellen muss, zur "Bild"-Zeitung. In Handschellen sei er zur Vernehmung gebracht worden. "Das war ein beschissenes Gefühl", so Dall über diesen Moment. "Bevor ich in die Zelle kam, musste ich meinen Gürtel abgeben. Wegen Selbstmordgefahr."
"Hoffentlich hört dieser Spuk bald auf"
Als die Tür schließlich ins Schloss fiel, sei dies sein erster Gedanke gewesen: "Ich dachte nur, hoffentlich hört dieser Spuk bald auf", so der TV-Star weiter. Auch an seine Frau und seine Familie habe er ständig denken müssen. "Die wussten anfangs gar nicht, wo ich mich aufhielt." In der Nacht habe er schließlich "mein Leben Revue passieren lassen", so Dall weiter. "Ich habe seit fast 50 Jahren viel Glück gehabt – in meinem Beruf als Künstler und mit einer intakten Familie. Und jetzt, mit fast 73 Jahren, so etwas."
Vier Tage musste Karl Dall hinter Gittern verbringen, wurde immer wieder verhört. Eine Schweizer Journalistin behauptet, der 72-Jährige habe sie in seinem Hotelzimmer vergewaltigt. Der angebliche Vorfall liegt drei Monate zurück – nach einem Auftritt im Schweizer Fernsehen wurde Dall schließlich verhaftet.
"Fühle mich immer noch gefangen"
Doch auch nach seiner Zeit in der Zelle fühlt sich der Entertainer wie ein Gefangener, wie er zugibt. "Auch nach der Freilassung fühle ich mich gefangen. Ich bin ein freiheitsliebender Mensch, traue mich jetzt aber kaum noch raus", klagt Dall. "Dabei würde ich gerne über den Weihnachtsmarkt gehen und für meine Enkeltochter Geschenke kaufen. Ich wünsche mir, in Zukunft wieder unbekümmert durchs Leben gehen zu können. Aber es wird niemals mehr so sein, wie es vorher war."
Seinen Glauben an die Gerechtigkeit hat Karl Dall aber dennoch nicht verloren. "Ich wünsche mir, dass das Verfahren schnell eingestellt wird. Ich glaube an die Rechtsstaatlichkeit. Ich werde nicht als Gewalttäter in die ewigen Jagdgründe eingehen. Das möchte ich auch vor allem meiner Familie nicht antun. Dafür werde ich kämpfen. Schließlich bin ich unschuldig."
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