Es ist herzensstill auf Gut Aiderbichl, und seelenruhig. Als ob auch die Tiere das Lichterfest erahnen würden. "Etwas ist heute ganz anders in den Ställen. Und auch draußen auf den Koppeln und Weiden ist nichts wie sonst", versichert denn auch Michael Aufhauser. Erste Schneeflocken tanzen über seine Arche Noah in Henndorf in Salzburg. Und auch die anderen Zufluchtsstätten für die wehrlosen Geschöpfe Gottes hüllen sich sachte in Weiß.
Ein ereignisreiches Jahr
Zeit zum Innehalten. Und auch zum Danken. Denn es war ein ereignisreiches Jahr für die Aiderbichler Tierfreunde. Im Zeitraffer werden die berührendsten Momente am Samstag ("Advent auf Aiderbichl", 20.15 Uhr, ORF 2) in die Welt hinaus gehen. Als Botschaft der Hoffnung, dass sich die Bewahrung des Guten, die Rettung der Schöpfung eben doch lohnt.
Flut kostete viele Tierleben
Denn wir alle haben noch die schlimmen Bilder der Sommerflut im Kopf. Als Menschen um ihr Hab und Gut gebracht wurden, als sie um ihre vierbeinigen Lieblinge bangen mussten, die im Hochwasser eingeschlossen waren. Und auch die herzzerreißenden Szenen von Rehen, Kitzen und anderen Wildtieren, die sich – den Schöpfungsgewalten hilflos ausgeliefert – auf letzten Inseln im Meer der Wassermassen retten konnten. Da war aber auch Stier "Egon" (großes Bild) – mächtig, stark und selbstbewusst, in diesen Sekunden der Naturkatastrophe aber hilflos wie ein kleines Kätzchen.
Retterin sammelte Wildenten-Eier
"Wir konnten Hunderte Geschöpfe retten. Vom Küken bis zum Fuchsbaby haben sie bei uns Unterschlupf gefunden. Denn wir haben auf Gut Aiderbichl in Kärnten mittlerweile ein wunderbares Wildgehege eingerichtet", schildert Michael Aufhauser. Die vielleicht berührendste Hochwasser-Geschichte des Jahres 2013: Eine Tierfreundin sammelte die Eier von untergegangenen Wildentennestern ein. Die menschliche Entenmama kam mittels Infrarot-Lampe in ihrer Badewanne zum Bruterfolg.
Tierschützer rettete verwaistes Fohlen
An der Moderatorenhand von Francine Jordi und Marc Pircher begegnen wir aber auch dem Tierschützer Josef. Er hatte erfahren, dass auf einem Hof eine Stute verstorben war und dass ihr Fohlen zur Schlachtbank geführt werden sollte. Einzig, weil niemand da war, der dem Pferdebaby alle zwei Stunden das Flascherl geben wollte. Als Josef im Stall ankam, war sein kleiner Schützling schon beim Fleischer. Dort kaufte er sie frei. Stute "Rosi" (kleines Bild) lebt jetzt bei den Aiderbichlern in Frankreich. Ob Tiere eine Seele haben. Ob sie Dankbarkeit und Liebe zeigen können. Josef hat diese Frage nach einem Besuch auf der Koppel mit Ja beantwortet.
Marga Swoboda hatte diese Geschichte noch knapp vor ihrem Tod mit Michael Aufhauser besprochen. Sie konnte sie nicht mehr zu Papier bringen. In Demut vor dem Vorbild hat der Autor dieses journalistische Vermächtnis zu erfüllen versucht.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.