Die Chance auf das Weiterkommen wäre da gewesen - Terrence Boyd gelang die schnelle Führung, bei 1:2 ließ Steffen Hofmann zwei gute Gelegenheiten aus. "Auf so einem Niveau entscheiden eben Kleinigkeiten", meinte Barisic. Zu diesen Kleinigkeiten zählte unter anderem, dass Rapid trotz großer Räume nach dem 1:0 die Konter schlampig ausführte. "Da ist der letzte Pass oft nicht gekommen. Und die Chancen, die wir hatten, haben wir vergeben", sagte Barisic.
Nach dem Seitenwechsel fanden die Grün-Weißen gegen die deutlich defensiver agierenden Ukrainer kein Rezept. "Wir sind dann nicht durchgekommen, weil wir zu wenig versucht haben, über die Seiten durchzubrechen", kritisierte der Coach. Die Enttäuschung nach dem verpassten Einzug in die Runde der letzten 32 war kurz nach dem Schlusspfiff noch spürbar. "Wo wir den Aufstieg verspielt haben, ist schlussendlich egal, wahrscheinlich sogar in Kiew."
Wertvolle Erfahrungen für junge Rapid-Truppe
Die Bilanz nach zehn Europacuppartien mit nur zwei Niederlagen ist für Barisic dennoch zufriedenstellend. "Wenn mir im Sommer jemand gesagt hätte, wir haben im Dezember ein Finalspiel um den Aufstieg ins Sechzehntelfinale, hätte ich das sofort unterschrieben." So bleibt als Trost für Barisic, dass seine junge Truppe wertvolle Erfahrungen sammeln durfte. "Wir wissen, dass wir uns noch in allen Belangen verbessern müssen. Aber wir haben eine gute Mannschaft, die in Europa mithalten kann", betonte der 43-Jährige.
Lob von Dragovic
Hohe Qualität wurde den Hütteldorfern auch von Dynamo-Kiew-Innenverteidiger Aleksandar Dragovic bescheinigt. "Rapid war in der ersten Hälfte sehr stark, ist dann aber in Schönheit gestorben." Über den nächsten Europa-League-Gegner seines Vereins machte sich der ÖFB-Internationale noch keine großen Gedanken. "Nur Salzburg würde ich gern vermeiden. Ich will nicht schon wieder gegen einen österreichischen Klub spielen", sagte der Ex-Austrianer.
Tödlicher Herzinfarkt bei Rapid-Fan
Unmittelbar nach dem Match trat die Rapid-Delegation samt über 1.000 Fans den Flug in die Heimat an. Die Befürchtungen, mitgereiste Anhänger könnten angesichts der im Moment angespannten Lage in Kiew Probleme bekommen, bewahrheiteten sich nicht. Trotzdem kam es zu einer Tragödie: Ein langjähriger Rapid-Fan brach nach dem Spiel vor dem Stadion wegen eines Herzinfarkts zusammen. Wiederbelebungsmaßnahmen blieben erfolglos - der regelmäßige Begleiter der Hütteldorfer verstarb noch an Ort und Stelle.
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