Rund um den Globus
Prosit 2014: So feierte die Welt das neue Jahr
Als Erste verabschiedeten die Einwohner von Samoa und auf den Line-Inseln Kiribatis im Pazifik das alte Jahr. Die rund 200.000 Insulaner hatten am Dienstag um 11 Uhr MEZ als erste den Jahreswechsel gefeiert. Eine Stunde später war es dann auch in Neuseeland so weit, um 16 Uhr MEZ folgte Japan, um 17 Uhr China und um 19.30 Uhr Indien. Den Abschluss der weltweiten Partys werden die Hawaiianer bilden - sie rutschen heute um 11 Uhr MEZ als Letzte ins neue Jahr.
Auf dem New Yorker Times Square wurde um Mitternacht traditionell ein leuchtender Kristallball an einem Fahnenmast auf einem Hochhaus heruntergesenkt und die Klassiker "Auld Lang Syne" und Frank Sinatras "New York, New York" angestimmt. Zuvor waren bereits Stars wie Miley Cyrus, Melissa Etheridge und das Rap-Duo Macklemore und Ryan Lewis aufgetreten. Bei eisigen Temperaturen waren Tausende Menschen bereits am Vormittag zum Times Square mitten in Manhattan gekommen, um sich die besten Plätze bei dem auch live im US-Fernsehen übertragenen Spektakel zu sichern. Alkohol und eigenes Feuerwerk sind dabei traditionell nicht erlaubt.
Berlin: Partymeile wegen Überfüllung geschlossen
In Berlin zog die Feier im Herzen der Stadt wie in den Vorjahren Hunderttausende an. Die zwei Kilometer lange Partymeile war allerdings schon Stunden vor Mitternacht so voll, dass die Eingänge am Abend wegen Überfüllung geschlossen wurden. Die Berliner Feier zählt zu den größten Open-Air-Partys der Welt. Rund zwei Millionen Gäste waren nach Schätzung der Tourismusgesellschaft Visit Berlin zum Jahreswechsel in die deutsche Hauptstadt gekommen. Für Unterhaltung sorgten Entertainer wie Matthias Reim und Heino. Um 0.00 Uhr schossen dann 6.000 Raketen in den Nachthimmel.
In anderen Ländern erstrahlten ebenfalls große Feuerwerke am Himmel. So begeisterte etwa im australischen Sidney ein zwölfminütiges Spektakel die Menschen. Rund 1,6 Millionen Menschen waren gekommen, um sich am Hafen vor malerischer Kulisse um 14.00 Uhr MEZ die Show anzusehen. Auch in Kuala Lumpur in Malaysia schoss ein imposantes Feuerwerk in die Höhe. Und auf dem Roten Platz in Moskau begrüßten Tausende das neue Jahr mit einer minutenlangen Show am Himmel. In Brasilien feierten 2,3 Millionen Menschen am Copacabana-Strand von Río de Janeiro den Beginn des WM-Jahres.
London feierte mit Feuerwerk und Duft-Nebel
Zum Glockenschlag von Big Ben haben Zehntausende Menschen entlang der Themse in London das neue Jahr begrüßt. Diesmal sollte die Party mit Feuerwerk aber nicht nur ein Erlebnis für die Augen, sondern auch für den Geschmacks- und Geruchssinn sein. Dafür waren Nebel und Rauch mit Kirsch- oder Erdbeerduft vorbereitet worden, 40.000 Gramm Konfetti mit Bananengeschmack schwebten durch die Luft. Gefeiert wurde das Ganze als "das erste Feuerwerk für viele Sinne". Zu spüren war es für Zuschauer auf einer Fläche entlang der Themse von der Größe von drei Fußballfeldern. Wer es nicht in das Gebiet geschafft hatte, sondern in den anderen Bereichen stand, bekam Frucht-Bonbons und LED-Armbänder.
In Paris wurde auf den Champs-Elysees und am Eiffelturm das Neue Jahr begrüßt. Tausende Touristen aus aller Welt versammelten sich in der französischen Hauptstadt bei ausgelassener Stimmung. Auf Raketen und Co. musste allerdings verzichtet werden, denn Feuerwerkskörper waren in der Silvesternacht strikt verboten. Wer mit Champagner anstoßen wollte, musste ihn mitbringen. In der Innenstadt war bis zum Neujahrsmorgen der Verkauf alkoholischer Getränke verboten. Knapp 90.00 Polizeibeamte, Feuerwehrleute und Militärs wurden in Paris mobilisiert, um für Sicherheit und Ordnung zu sorgen.
Mandela-Bild auf Rathaus von Kapstadt projiziert
Südafrika ist mit einem Abschiedsgruß an den verstorbenen Nationalhelden Nelson Mandela ins Neue Jahr gestartet. Eine riesige 3D-Videoprojektion Mandelas auf das Rathaus von Kapstadt läutete am Dienstag den Countdown zum Jahreswechsel ein. An dem historischen Ort hatte der Anti-Apartheid-Kämpfer 1990 seine erste große Freiheitsrede gehalten, nachdem er nach 27 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen worden war. Eine Menschenmenge auf dem Platz gegenüber dem Rathaus feierte Mandela, Menschen tanzte im typischen Mandela-Stil den "Madiba Jive".
Gedämpfte Stimmung in Russland
Auf dem Roten Platz in Moskau haben Tausende Menschen in der Silvesternacht das neue Jahr mit einem minutenlangen Feuerwerk begrüßt. Traditionell läutete die Uhr am Spasski-Turm des Kreml den 1. Jänner ein. Wegen der vielen Zeitzonen begrüßten die Menschen im Riesenreich das Neue Jahr zu unterschiedlichen Zeiten. So knallten die Sektkorken am Pazifik schon acht Stunden früher als in der rund 10.000 Kilometer entfernten Hauptstadt. Wegen der jüngsten Terroranschläge in Wolgograd hatten viele Städte in Russland die Sicherheitsvorkehrungen drastisch erhöht oder Feiern ganz abgesagt. Der russischen Tradition gemäß legen in der Silvesternacht Ded Moros (Väterchen Frost) und Helferin Snegurotschka (Schneeflöckchen) Geschenke unter den geschmückten Weihnachtsbaum (Jolka).
In der Ukraine begrüßten rund 200.000 proeuropäische Demonstranten in Kiew mit der Nationalhymne das neue Jahr. Als die Uhr auf dem Unabhängigkeitsplatz Mitternacht zeigte, stimmte die Menge in die Hymne ein: in Nationalflaggen gehüllt, mit Kindern auf Schultern oder in Kinderwagen, Hand in Hand oder Arm in Arm standen die Menschen auf dem Maidan und entzündeten mit Handys oder Taschenlampen ein Lichtermeer. Der Platz ist seit mehr als einem Monat Zentrum der Proteste gegen die prorussische Regierung von Präsident Viktor Janukowitsch.
Mehr Bilder der Silvester-Partys rund um den Globus finden Sie in der Infobox.
Drei Mal "Prosit Neujahr" auf der ISS
Gleich 15 Mal überquerte unterdessen die Internationale Raumstation ISS in der Silvesternacht die Datumsgrenze - doch für die sechs Raumfahrer hieß es nur drei Mal "Prost Neujahr". Die Besatzung stieß jeweils dann an, wenn es am Sitz des Kontrollzentrums in Moskau sowie im Hauptquartier der US-Weltraumbehörde NASA in Houston und nach Greenwich-Zeit Mitternacht war.
Auf Sekt musste die Crew allerdings zumindest offiziell verzichten: Alkohol ist an Bord verboten. Derzeit arbeiten drei Russen sowie zwei US-Amerikaner und ein Japaner auf dem Außenposten der Menschheit in rund 400 Kilometer Höhe.
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