Die Fachwelt kommt bei Ihnen kaum aus dem Staunen heraus. Toni Innauer hat gesagt, so etwas ist nur im Skispringen möglich, dass einer so aus dem Nichts kommt. Sehen Sie das auch so?
Thomas Diethart: Ja, würde ich schon sagen. Dadurch, dass Skispringen jetzt sehr viel mit dem Kopf zu tun hat. Es ist auch sehr körperlich, aber der Kopf ist sicherlich das Wichtigere. Es wechselt sehr schnell und man kriegt das auch immer mit, dass jedes Jahr neue Leute kommen oder Leute, die gut waren, nicht mehr so gut sind.
Es ist sicher sehr schwierig, mit steigendem Druck und auch noch mit der Erwartungshaltung in Österreich umzugehen. Wird Sie das als Wettkampf-Typ eher stärken?
Diethart: Ich hoffe es schon. Mir macht es Spaß, wenn viele Leute da sind und mich anfeuern. Dadurch, dass wir auch noch in Österreich sind, macht es mir noch mehr Spaß, weil ich weiß, dass die Familie da ist. Ich freue mich schon drauf.
Können Sie beschreiben, was emotional in Ihnen vorgeht, auch wissend, dass Ihre Eltern Ihnen mit Tränen in den Augen zujubeln?
Diethart: Wie ich gesehen habe, wie sie nach meinem Sprung unten gestanden sind und die Reaktion von meinem Papa und meiner Mama - ja, es war ein Wahnsinn. Ich glaube, der Papa braucht jetzt etwas mehr Ruhe als ich.
Glauben Sie selbst daran, dass Sie diesen Lauf aufrechterhalten können?
Diethart: Ich hoffe es! Wenn ich so locker bleibe, wie ich momentan bin, ist sicher noch einiges drinnen.
Sie haben die großen Namen Thomas Morgenstern und Simon Ammann auf den Fersen. Beeindruckt Sie das?
Diethart: Doch, sicherlich. Es ist echt ein Wahnsinn, wenn man mit solchen Leuten auf dem Stockerl ist und auch um die Wette springen kann. Ja, das ist ein Kindheitstraum.
Ein Flachländler springt allen davon. Der Weg zum Erfolg war mit dem vielen Reisen nicht einfach für Sie, oder?
Diethart: Es war für mich nie schwer, dass ich so viel fahren habe müssen. Das war mehr für den Papa schwierig. Mir hat das Springen immer Spaß gemacht, deshalb bin ich auch gerne zum Training gefahren und habe nie gejammert.
Haben Sie ein Vorbild?
Diethart: Thomas Morgenstern. Das war immer schon so. Wie ich zum Skispringen angefangen habe, ist der Morgi schon gut geworden. Vom Persönlichen her hat mir der Thomas immer am meisten getaugt.
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