Nach Vergewaltigung

Brandanschlag auf Opfer – 16-jährige Inderin tot

Ausland
02.01.2014 12:24
Erst von mehreren Männern vergewaltigt, danach monatelang drangsaliert und nun nach einem Brandanschlag verstorben: Das Schicksal eines 16-jährigen Mädchens sorgt in Indien knapp ein Jahr nach dem Tod einer 23-jährigen Studentin, die zum Symbol für die Gewalt an Frauen auf dem Subkontinent geworden ist, für eine Welle der Empörung. Nach dem Feuertod der Teenagerin kam es zu wütenden Protesten in Kalkutta, der Heimatstadt der Verstorbenen.

Die Vergewaltiger sollen bereits im Oktober über das Mädchen hergefallen sein. Nachdem die Jugendliche zur Polizei ging, hätten sich die sechs mutmaßlichen Täter erneut an ihr vergangen, berichtete die Nachrichtenagentur IANS am Mittwoch. Danach sei sie permanent drangsaliert und belästigt worden. Wegen der Demütigungen habe ihre Familie sogar umziehen müssen.

Vater: "Sie ist getötet worden, um Verbrecher zu schützen"
Nach Angaben der Polizei wurde das Mädchen schließlich am 23. Dezember von zwei Bekannten der Beschuldigten - sechs Verdächtige sind mittlerweile in Haft - in Brand gesteckt. "Sie hat uns das im Sterben liegend bekannt gegeben", erklärte ein Polizist gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Der Vater des Opfers (im Bild gemeinsam mit seiner Ehefrau und Mutter des Opfers) sagte, seine Tochter sei getötet worden, um die Sexualverbrecher zu schützen.

Am 29. Dezember jährte sich der Todestag jener 23-jährigen Stundentin, die von sechs Männern in einem Bus entführt und brutal vergewaltigt worden war. Die Monstrosität der Tat im Dezember 2012 hatte das gesamte Land erschüttert. Die Regierung beschloss daraufhin härtere Strafen und beschleunigte Gerichtsverfahren für Vergewaltiger. Versprochen wurde auch die Einrichtung einer Datenbank verurteilter Sexualverbrecher. Diese gibt es aber bis heute nicht.

Situation der Frauen hat sich kaum verändert
Laut Polizei wurden in Neu-Delhi bis Ende November knapp 1.500 Vergewaltigungsfälle in diesem Jahr angezeigt - doppelt so viele wie im selben Zeitraum 2012. An der Situation der Frauen hingegen hat sich laut der Journalistin Seema Mustafa wenig geändert: "Man läuft nachts nicht herum, ohne das Gefühl zu haben, man könnte vergewaltigt werden - unabhängig davon, ob man nun 66 oder 10 Jahre alt ist."

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