Auch die von ihm in den vergangenen Jahren betriebene Verteidigung sozialer Netzwerke wie Facebook müsse er korrigieren, schrieb Lobo. Sie müsse ergänzt werden "um die Tatsache, dass soziale Netzwerke auch ein perfektes Instrument sind, um einen Sog privatester Informationen ins Internet zu erzeugen. Und damit zur Überwachung." Als Medium der totalen Kontrolle untergrabe das Internet die Grundlagen der freiheitlichen Gesellschaft, als Vehikel der Wirtschaftsspionage wirke es auch ökonomisch zerstörerisch.
Lobo nannte sich in seiner Selbstkritik naiv. Er habe trotz Fachwissens nicht für möglich gehalten, was heute an Überwachung Realität sei. Geheimdienste wie die NSA hätten Milliarden in die Überwachung des Internets investiert und wesentlich größere Chancen zur Weltverbesserung im Netz gesehen als etwa die Netzgemeinde. "Nur dass sie eine ganz andere Auffassung von Weltverbesserung hat." Nun müsse ein neuer Internetoptimismus entwickelt werden "unter erschwerten Bedingungen in feindlicher Umgebung".
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