Demnach leben die 400 Löwen in fünf Staaten der Region: 90 Prozent im Reservat W-Arly-Pendjari im Grenzgebiet zwischen Benin, Burkina Faso und dem Niger, die anderen im Senegal und in Nigeria, schreiben die Forscher im Fachjournal "PLOS One".
Im Westen des Kontinents lebt lediglich ein Prozent der 35.000 Löwen Afrikas. "Wenn wir die Löwen Westafrikas verlieren, dann verlieren wir Gensequenzen", warnte Henschel. "Die Löwen aus dem Osten und dem Süden sind sich genetisch sehr ähnlich. Aber die aus Zentral- oder Westafrika sind ganz anders."
Raubkatzen werden häufig von Bauern getötet
Die Löwen in Westafrika leiden vor allem unter der Konkurrenz mit den Menschen um Land. Jagdgebiete der Löwen werden zu landwirtschaftlichen Nutzflächen umgewandelt, zudem jagen Menschen Wild, das zu den Hauptnahrungsmitteln der Löwen gehört. Die Raubkatzen würden überdies von Bauern getötet, die ihr Vieh schützen wollen.
"Die Hauptbedrohung (für die Löwen) in dieser Region ist, dass sie keinerlei wirtschaftlichen Nutzen haben", sagte Henschel. Die Politiker in den bitterarmen Ländern Westafrikas betrachteten ihre wilden Tiere nicht als potenziell gewinnbringend - anders als in Süd- und Ostafrika, wo der Safari-Tourismus eine wichtige Einnahmequelle ist. Daher sei es notwendig, dass der Westen Geld sammle, um die Löwen Westafrikas vor dem Aussterben zu bewahren.
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