Johnny wurde 1904 als Peter Johann im österreichisch-ungarischen Freidorf bei Timisoara im heutigen Rumänien geboren. Sieben Monate später wanderten seine Eltern - Banater Schwaben - nach Amerika aus. Auf Anraten eines Arztes trat der kränkelnde Bub einem Schwimmclub bei - und wurde zum gefeierten Sportwunder. In den 1920er-Jahren holte er fünfmal olympisches Gold und stellte zahlreiche Weltrekorde auf. Als erster Mensch durchbrach er die Minuten-Schallmauer über 100 Meter Kraul (1922: 58,6 Sekunden) und schaffte die erste 400-Meter-Zeit unter fünf Minuten.
1932 bewarben sich über 100 junge Männer, davon viele mit Schauspielerfahrung, um die Rolle des Tarzan. Doch das Filmstudio MGM nahm schließlich den damals 28-jährigen Neuling unter Vertrag. Bis Ende der 1940er-Jahre schwang Weissmüller danach in einem Dutzend Folgen als muskelbepackter Tarzan von Ast zu Ast. Und zählt damit zu den wenigen Hollywoodstars, die ihren Ruhm einer einzigen Rolle verdanken.
Kein Mann der vielen Worte
Seine dünne Stimme und die mangelnde Kameraerfahrung machte er durch Charme und Muskeln wett. Seine Texte beschränkten sich ohnehin auf wenige Worte wie "Tarzan schwimmen", "Tarzan schlafen" und "Aaaeeeooo". Allein in seinem ersten Film soll er den weltberühmten Urschrei 69-mal ausgestoßen haben.
Im Gegensatz zu Tarzan, der seiner Jane treu folgte, führte Weissmüller ein turbulentes Leben. In schneller Folge war er viermal verheiratet, darunter mit der mexikanischen Schauspielerin Lupe Velez, bis er in den 1960er-Jahren seiner fünften Ehefrau begegnete. Mit der in Berlin geborenen Maria war er dann bis zu seinem Tod 22 Jahre lang verheiratet.
Schimpanse bei Begräbnis
Weissmüller starb nach mehreren Schlaganfällen am 20. Jänner 1984 im Alter von 79 Jahren im mexikanischen Acapulco, wo er sich mit seiner fünften Ehefrau zur Ruhe gesetzt hatte. Wie es sich für einen Dschungelkönig gehört, war ein Schimpanse beim Begräbnis mit dabei.
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