Das Endspiel der besten Defensive (Seattle) gegen die beste Offensive (Denver) wurde nicht zum mit Spannung erwarteten Duell, sondern zu einer extrem einseitigen Angelegenheit. "Wir haben die ganze Saison über nicht nachgegeben. Schon zu Saisonbeginn habe ich fest an unseren Erfolg geglaubt", betonte Seahawks-Quarterback Russell Wilson, der Denvers Routinier Peyton Manning klar in den Schatten stellte.
Mit 28 Siegen in seinen ersten beiden Profijahren sorge der erst 25-jährige Wilson für einen NFL-Rekord. "Am Ende des Tages willst du immer dein bestes Football spielen, und das ist uns gelungen", erklärte der Spielmacher voller Stolz. Der 62-jährige Seattle-Coach Pete Carroll lobte seine Spieler vor allem für ihr Durchhaltevermögen: "Das ist ein fantastisches Team. Wir haben vier Jahre für diesen Moment gearbeitet und sind nie von unserer Linie abgewichen."
Befürchtetes Winterwetter blieb aus
Das im Vorfeld noch befürchtete Winterwetter blieb aus. Bei Außentemperaturen von neun Grad Celsius waren die Seahawks von Beginn an dominant. Als Denver-Quarterback Manning gleich bei seiner ersten Aktion den Ball vor der eigenen Endzone nicht festhalten konnte, ging Seattle durch einen Safety schon nach zwölf Sekunden mit 2:0 in Führung. Es waren die schnellsten Zähler der Super-Bowl-Historie.
"Eine Saison so zu beenden ist natürlich sehr enttäuschend, doch wir waren heute chancenlos", gestand der zum wertvollsten Spieler des Grunddurchgangs gewählte Manning nach dem Debakel. Die Broncos, die in der regulären Saison mit 606 erzielten Punkten einen neuen NFL-Rekord aufgestellt hatten, kamen erst in der 23. Minute erstmals über die Mittellinie und lagen zur Pause bereits 0:22 im Hintertreffen.
Touchdown-Lauf über 87 Yards
Und alle Hoffnungen auf ein Comeback machte vor 82.529 Zuschauern im ausverkauften Met Life Stadium Seahawks-Wide-Receiver Percy Harvin zwölf Sekunden nach Wiederbeginn mit einem Touchdown-Lauf über 87 Yards zum 29:0 vorzeitig zunichte. Denver gelangen dagegen erst in der 45. Minute die "Ehrenpunkte". Allerdings war die Partie da beim Stand von 8:36 längst entschieden.
"Ich hoffe, wir haben ein paar Namen aus den Geschichtsbüchern radiert", gab Seattles Abwehr-Star und Großmaul Richard Sherman zu Protokoll, nachdem die vor dem Kick-off favorisierten Broncos die dritthöchste Niederlage der Super-Bowl-Geschichte eingesteckt hatten. Es war bereits ihre fünfte bei der siebenten NFL-Finalteilnahme. Somit hat das Traditionsteam aus Colorado, das 1998 und 1999 Champion wurde, mehr Super Bowls verloren als jeder andere NFL-Klub.
Zum wertvollsten Spieler der Partie wurde Seahawks-Linebacker Malcolm Smith gewählt. "Ich habe mir als Kind immer vorgestellt, dass ich großartige Spielzüge mache, aber nie gedacht, dass ich MVP werden könnte", erklärte der Matchwinner, der mit einem Interception-Return-Touchdown über 69 Yards auf 21:0 gestellt hatte.
Bruno Mars und Red Hot Chili Peppers heizten ein
Mit einem fetzigen Auftritt in der Halbzeit-Show haben Bruno Mars und die kalifornischen Kultrocker Red Hot Chili Peppers Millionen Fans und Fernsehzuschauern eingeheizt. Im goldglänzenden Jackett legte Mars in der Halbzeit eine atemberaubende Show mit einem Mix seiner Hits hin.
Die Red Hot Chili Peppers zeigten trotz der frostigen Temperaturen viel Haut. Mit nackten und muskulösen Oberkörpern tobten sie zusammen mit dem gebürtigen Hawaiianer Mars auf der Bühne. Die 13-minütige Show wurde von Feuerwerksexplosionen und einer spektakulären Lichterschau begleitet.
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