"Es war eine unglaubliche Reise, für mich persönlich und für alle im Unternehmen", sagte Zuckerberg jüngst bei der Präsentation der Geschäftszahlen für das vergangene Jahr: 1,23 Milliarden Nutzer, 757 Millionen davon täglich, 7,9 Milliarden Dollar Umsatz aus Werbung und Online-Spielen, 1,5 Milliarden Dollar Gewinn - längst hat Facebook die Internet-Urgesteine Yahoo und AOL abgehängt.
Geplant war das alles nicht, wie Zuckerberg vor wenigen Tagen dem Publikum auf einer Konferenz verriet. Nachdem die erste Version von Facebook für seine Harvard-Kommilitonen fertiggewesen sei, habe er zu seinen Freunden gesagt: "Okay, das ist klasse, dass es jetzt dieses Instrument und diese Gemeinschaft an unserer Uni gibt. Keine Frage, eines Tages wird das jemand für die Welt bauen. Es kam mir überhaupt nicht in den Sinn, dass wir das sein könnten."
Konkurrenten chancenlos
An dieser Aufgabe hatten sich etliche Internetunternehmen versucht: Wenige Monate vor Facebook war MySpace in den USA online gegangen und wurde schnell zum größten Treffpunkt für junge Leute im Internet; in Deutschland erlebten StudiVZ und seine Ableger einen Ansturm. Doch Facebook breitete sich zunächst über die US-Eliteunis immer weiter aus und zog schließlich an allen Rivalen vorbei. Nicht einmal der schwerreiche Suchmaschinenbetreiber Google mit seinem sozialen Netzwerk Google+ konnte etwas gegen den Siegeslauf ausrichten. Facebook knackte im Sommer 2012 die magische Marke von einer Milliarde Nutzern.
Facebook wächst weiter
Auch dass sich so mancher Teenager mittlerweile lieber auf der Foto-App Snapchat tummelt, 140-Zeichen-Nachrichten bei Twitter absetzt, über WhatsApp chattet oder sein Blog bei Tumblr pflegt, scheint Facebook bisher nicht nachhaltig geschadet zu haben. Alleine von Oktober bis Dezember vergangenen Jahres kamen 39 Millionen Nutzer hinzu. "Wenn man sich die Größe unserer Gemeinschaft anschaut, bin ich sehr begeistert über die Geschwindigkeit des Wachstums", sagte Zuckerberg. "Die Leute beteiligen sich auch mehr."
"Wir haben kräftig Schläge eingesteckt"
Woran der Firmengründer das abliest? An der Zahl der "Gefällt mir"-Klicks oder "Likes", wie es in der englischen Facebook-Version heißt. An einem durchschnittlichen Tag im Dezember seien es mehr als sechs Milliarden gewesen und damit fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Dabei musste das Netzwerk durchaus Tiefschläge einstecken: Die Benutzeroberfläche Facebook Home für Android-Smartphones floppte völlig und die Foto-App Poke mit von alleine verschwindenden Bildern dümpelt vor sich hin. Und dann war da noch der Börsengang, der zunächst zum Fiasko geriet. "Wir haben kräftig Schläge eingesteckt", sagte Zuckerberg.
Zuckerberg will "jeden vernetzen"
Seinen Enthusiasmus haben diese Stolpersteine aber nicht gebremst. Zuckerbergs unbescheidenes Ziel lautet: "Jeden vernetzen und durch Teilen die Welt verbessern." Heutzutage habe erst ein Drittel der Weltbevölkerung überhaupt Zugang zum Internet. "Wenn die Leute erst einmal vernetzt sind, haben sie Zugang zu Dingen wie grundlegenden Finanzdienstleistungen, Gesundheitsinformationen und Bildung." Was Zuckerberg nicht sagt: Die Leute können sich dann auch bei Facebook anmelden.
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