"Ungeeignet"

Endgültiges Aus für Atommülllager nahe der Grenze

Österreich
08.02.2014 17:58
Mehr als 350.000 Tonnen brandgefährlicher Atommüll haben sich weltweit angesammelt. "Wohin damit, weiß keiner", beklagt Patrizia Lorenz von Global 2000. Doch immerhin: Ein nur 20 Kilometer von der österreichischen Grenze geplantes Nuklearlager für das tschechische Atomkraftwerk Temelin (Bild) konnte durch heftige heimische Umwelt-Proteste abgewendet werden.

Ausschlaggebend für die unerwartete Entscheidung der Tschechen ("Standort geologisch ungeeignet") dürfte der massive Widerstand vor allem in Oberösterreich gewesen sein. Denn mittlerweile haben 150 Gemeinden in diesem Bundesland Kanzler Werner Faymann, den Umweltminister sowie die Landesregierung aufgefordert, gegen die Ausbaupläne in Temelin und die geplante Deponierung des Atommülls völkerrechtlich aktiv zu werden. Die Lagerstätte in Boletice wäre nur 20 Kilometer von der Grenze entfernt gewesen.

Ein weiterer Standort in Kravi Hora nahe dem niederösterreichischen Laa ist allerdings nicht vom Tisch. Experten halten das Stollensystem der früheren Uranmine für brandgefährlich: Auch das Wasser der March könnte verseucht werden. Groteske am Rande: Heimische Atommüllgegner opponieren gleichzeitig heftig gegen eine sanft-ökologische Windkraftanlage im Weinviertel.

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