Die 2006 und 2010 zu Gold gerasten Absamer scheiterten im Sanki-Eiskanal schlussendlich klar an der Mission, als erste Sportler Österreichs dreimal in Folge Olympia-Gold zu holen. Zu überlegen waren Wendl/Arlt, die das Geschehen auch schon in der gesamten Weltcupsaison dominiert hatten. Die deutschen Weltmeister gewannen 0,522 Sekunden vor dem Brüderpaar, das einen durchwachsenen Winter hinter sich hat.
Einen Steckbrief der Linger-Brüder finden Sie in der Infobox!
Aufgrund der klaren Ausgangslage war bei den entthronten Tirolern die Freude über die Silberne aber riesig. "Jede Medaille glänzt gewaltig. Wir haben nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen", meinte Wolfgang Linger. Mit drei Olympiamedaillen schlossen sie übrigens zum jetzigen Sportdirektor Markus Prock auf.
"Gegen Tobis zu verlieren, da muss man sich nicht schämen"
Auch ihre wieder aufgelegte "Goldschiene" von Vancouver habe nicht gereicht, um die deutschen Weltmeister zu gefährden. "Nach den vergangenen zwei Saisonen gegen die Tobis zu verlieren, da muss man sich nicht schämen. Es ist nicht von der Hand gelaufen in der vergangenen Woche. Der Speed hat dann zwar gepasst, aber wir hatten immer kleine Patzer drinnen. Da sitzt man dann nicht mit der Selbstsicherheit wie bei den beiden vergangenen Spielen drinnen."
Andreas Linger sprach von einem harten Stück Arbeit mit einem glücklichen Ende. "Es war extrem schwer – was da in den letzten zwei Jahren alles passiert ist. Wir waren da immer wieder am Holzweg. Das Selbstsichere und Souveräne war weg. Dass wir das dann beim Highlight wieder rausgezaubert haben...", meinte der ältere Linger-Bruder.
Penz: "Das war Naturbahnrodeln"
Ein ganz bitteres Olympiadebüt erlebten indes die nach Lauf eins noch auf dem Bronzeplatz gelegenen Peter Penz/Georg Fischler. Ein Fahrfehler in Kurve sieben brachte den Olympiatraum zum Platzen. "Entschuldigung, dass ich das sage, aber das war Naturbahnrodeln", meinte Steuermann Penz. Der Ärger sei angesichts des starken ersten Laufes umso größer. "Wir waren so gut beinander, der Schlitten war super eingestellt."
An den Nerven sei man aber nicht gescheitert. "Wir waren nicht nervös, sondern locker drauf. So etwas passiert einfach", meinte Fischler recht gelassen. Das Olympiadebüt dürfte zugleich ihr Abschied gewesen sein, denn weitere vier Jahre werde man aus "jetziger Sicht" nicht weitermachen, so Fischler.
Das Ergebnis:
Rang | Name | Nation | Zeit |
1 | Tobias Wendl/Tobias Arlt | GER | 1:38,933 Min. |
2 | Andreas Linger/Wolfgang Linger | AUT | +0,522 Sek. |
3 | Andris Sics/Juris Sics | LAT | 0,857 |
4 | Tristan Walker/Justin Snith | CAN | 0,907 |
5 | Alexander Denisjew/Wladislaw Antonow | RUS | 1,016 |
6 | Christian Oberstolz/Patrick Gruber | ITA | 1,086 |
7 | Ludwig Rieder/Patrick Rastner | ITA | 1,106 |
8 | Toni Eggert/Sascha Benecken | GER | 1,285 |
9 | Wladislaw Juschakow/Wladimir Machnutin | RUS | 1,404 |
10 | Oskars Gudramovics/Peteris Kalnins | LAT | 1,529 |
Weiter:
19. Peter Penz/Georg Fischler (AUT) +5,112 (49,793/54,252)
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