Vor rund 100 Zuschauern, darunter Theaterchefs, Filmproduzenten, Familie und Freunde, präsentierte der 26-Jährige ein bewegendes Programm: Er war unter anderem der Todkranke, der aus der Klinik ausgebüxt ist, ein antiker Despot und ein ehemaliger Affe, der von seiner Menschwerdung berichtet - im Rollstuhl, liegend auf einer Art Seziertisch oder im speziell angefertigten Bewegungsanzug.
Nach dem Monolog des Ex-Affen aus Franz Kafkas "Bericht für eine Akademie" sprangen die Zuschauer von ihren Sitzen und applaudierten minutenlang. Samuel Koch war in einem Bewegungsanzug an seinen Studienkollegen Robert Lang festgebunden. Mit der Hilfe seines Freundes kann er Arme und Beine wieder bewegen.
Spürbar war an diesem Abend der Zusammenhalt an der Schauspielschule, die aus 500 bis 600 Bewerbern jährlich nur zehn auswählt. "Früher wollten alle meinen Körper, auch beim Vorsprechen war mein Körper mein Kapital", erzählte der ehemalige Leistungsturner nach der Vorstellung. Doch mittlerweile habe er das feine, filigrane Spiel für sich entdeckt.
Keine konkreten Zukunftspläne
Was seine Zukunft angeht, möchte sich Samuel Koch nicht festlegen. "Ich habe Spaß daran, Menschen zum Lachen oder zum Nachdenken zu bringen", sagt er. Theater, Kabarett oder weiterhin Konzertlesungen sind für den 26-Jährigen vorstellbar. Auch für Filme gibt es Anfragen. Hat er nicht Angst, dann wegen seiner Lähmung immer auf die Opferrolle festgelegt zu werden? "Die Sorge ist da, aber das lasse ich nicht zu", sagt Samuel Koch.
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