Laut Zeitung
“Luxus-Bischof” nahm Geld aus sozialer Stiftung
Der deutsche Bischof und sein Generalvikar Franz Kaspar hätten Stiftungsgeld zweckentfremdet, um die Rechnungen für den Bau des Bischofssitzes auf dem Domberg zu bezahlen, berichtet die Zeitung. Die Erträge des 1949 gegründeten St. Georgswerkes sollen demnach eigentlich für bedürftige Familien mit vielen Kindern verwendet werden. Jeder katholische Arbeitnehmer des Bistums war damals aufgerufen, den Lohn einer Arbeitsstunde für das Georgswerk zu spenden. Die Stiftung ist heute nicht mehr aktiv.
System der Vertuschung und Verschleierung
Insgesamt offenbart der Bericht nach Informationen der "SZ", dass die Führungsriege im Bistum Limburg ein System der Vertuschung und Verschleierung aufbaute, um möglichst ungestört von Kontrolle und Kritik aufwendig auf dem Domberg bauen zu können. Die Unterlagen über die Finanzierung seien in eine Geheimregistratur ausgelagert worden. Mitarbeiter seien unter Druck gesetzt worden, damit sie nichts verraten.
Treibende Kraft sei in der Regel Generalvikar Kaspar gewesen, alle entscheidenden Dokumente trügen aber auch die Unterschrift des Bischofs. Der Bericht, der am Mittwoch dem Bischofskonferenz-Vorsitzenden übergeben werden soll, werde allerdings aller Voraussicht nach keine Hinweise auf ein strafrechtlich relevantes Vergehen des Bischofs enthalten, berichtet die "SZ".
Tebartz-van Elst Ende Oktober suspendiert
Der Vatikan hatte Tebartz-van Elst Ende Oktober die Führung seiner Amtsgeschäfte entzogen, nachdem dieser wochenlang wegen der hohen Baukosten für den neuen Bischofssitzes in der Kritik gestanden hatte. Seitdem untersucht eine von der Bischofskonferenz eingesetzte Prüfungskommission den Fall. Sie besteht aus drei Geistlichen und zwei Wirtschaftsprüfern.
Der "Spiegel" berichtete am Wochenende unter Berufung auf das Staatssekretariat des Vatikans, Papst Franziskus wolle nach der Vorlage des Berichts am Mittwoch möglichst rasch über die Zukunft von Tebartz-van Elst und des Bistums Limburg entscheiden.
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