Burn-out nimmt zu

5.300 Beamte in Wien im Dauerkrankenstand

Österreich
21.02.2014 15:17
Macht ein Job im Wiener Magistrat derart krank? Bereits jeder elfte der 65.000 Beamten und Vertragsbediensteten ist länger als 60 Tage im Dauerkrankenstand – vor allem wegen psychischer und orthopädischer Erkrankungen. Speziell die Zahl der Burn-out-Fälle steigt.

Werden die Mitarbeiter der Stadt überfordert? Leiden sie unter zu viel Stress? Oder ist das Betriebsklima für derart viele Dauerkrankenstände verantwortlich? "Die Anforderungen an die Mitarbeiter steigen kontinuierlich, Services der Stadt werden laufend ausgebaut. Daher sind alle mit mehr Aufgaben konfrontiert, die Belastungen steigen," versucht SP-Personalstadträtin Sandra Frauenberger die Zahlen zu erklären.

Weit mehr Krankenstände als in der Privatwirtschaft
Generell sind Wiens Magistratsmitarbeiter durchschnittlich 22,44 Tage pro Jahr im Krankenstand – in der Privatwirtschaft sind die Angestellten 12,8 Tage pro Jahr krank. Für die schlechte Statistik sind vor allem die Langzeitkrankenstände verantwortlich: 5.330 der 65.000 Gemeindebediensteten sind in einem Jahr länger als 60 Tage krank. Allerdings: Im Magistrat wird schon der erste Fehltag als Krankenstandstag gerechnet.

Welche Berufsgruppe besonders oft krank ist? Im technischen und im sozialen Bereich sind die Belastungen sehr hoch – etwa für Mistkübler oder Krankenpflegerinnen. Frauenberger: "Psychische und orthopädische Erkrankungen sind die häufigsten Ursachen für die Langzeitkrankenstände."

Sogar "Stressambulanz" für Beamte in Planung
Um die Krankenstandstage zu reduzieren, investiert die Stadt nun in Gesundenuntersuchungen. Außerdem erfuhr die "Krone", dass in Zusammenarbeit mit dem AKH eine eigene "Stressambulanz" geplant sei.

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