Ganz kalt lässt das die Justizwachebeamtin nicht. Angst hat sie zwar keine, wenn sie für den Schmuggel von Handys in Eistee-Packungen an ihrem Arbeitsplatz, der Justizanstalt Stein, geradestehen muss. "Ich habe gestanden, was ich getan habe. Nie etwas beschönigt."
Was die junge Frau wirklich belastet, ist die Tatsache, dass ihre große Liebe, der Vater ihrer Tochter, ebenfalls auf der Anklagebank sitzen wird. Er soll sie zum Schmuggel angestiftet haben - "und das ist absolut falsch", sagt Sandra O. "Er hat mich sogar davor gewarnt, so etwas zu machen." Sein Zellenkollege soll sie zu dem "Blödsinn" überredet haben, um ihre "verbotene Liebe" zu Sufjan H. (31) nicht auffliegen zu lassen.
"Den Schmuggel bereue ich total"
Den Schmuggel - "ja, den bereue ich total". Ihre Hingabe zu dem verurteilten Bankräuber, den Sex mit ihm - "nein, auf keinen Fall. Sonst hätte ich das alles nicht auf mich genommen". Als Sandra O. nach ihrer Suspendierung im vergangenen Frühjahr - wie berichtet - mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit ging, wandte sich die Gesellschaft - eigentlich alle - von ihr ab. Sufjan H. - heute ihr Verlobter - aber steht zu ihr. Und zur gemeinsamen Tochter.
Liebevoll hebt die 34-Jährige die Kleine aus dem Kinderwagen, küsst sie auf die Wange. Die braunen Augen der jungen Mama strahlen, die blauen Augen des Babys blinzeln. "Die hat sie von ihrem Papa", sagt die Mutter stolz. Am 17. Oktober 2013 kam das Kind der Justizwachebeamtin und des Häftlings zur Welt. Waage ist es im Sternzeichen - ausgeglichen, "ja, das ist sie", lacht ihre Mama: "Das hat sie wohl von mir, nicht vom Papa."
"Ich gehe mit Sufjan überall hin"
Alissa heißt die Kleine - "die von reinem Wesen" bedeutet der Name. Irgendwann wird ihr Sandra "alles erzählen" - die ganze Wahrheit. Gemeinsam mit Papa Sufjan, davon ist Sandra O. überzeugt. Sie spricht von Heirat, einer gemeinsamen Zukunft. Abseits aller Gefängnismauern - die Wachebeamtin hat nicht vor, um ihren Job zu kämpfen. "Aber ich hab ja noch zwei Jahre Bedenkzeit", grinst sie. Bis dahin ist sie in Karenz.
Was ihr jetzt bleibt, ist die Hoffnung: "Sufjan könnte am 28. November entlassen werden." Was ihm dann aber droht, ist ein Aufenthaltsverbot in Österreich. Auch das wäre Sandra O. egal: "Ich gehe mit Sufjan überallhin."
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