400-Kilo-Brocken

Forscher filmen Meteoriten-Einschlag auf dem Mond

Wissenschaft
25.02.2014 11:10
Spektakuläre Aufnahmen sind spanischen Astronomen gelungen: Sie filmten mithilfe von Teleskopen von der Erde aus, wie ein Meteorit auf dem Mond einschlug. Jetzt haben die Forscher die bereits im September 2013 gemachten Aufnahmen (siehe Video) erstmals gezeigt.

Aufgezeichnet haben Wissenschaftler um Jose Maria Madiedo, der an der Universität im spanischen Huelva und an der Royal Astronomical Society tätig ist, den Einschlag am Abend des 11. September 2013 mithilfe von Teleskopen, die Teil eines Programms namens "Moon Impacts Detection and Analysis System" (kurz: MIDAS) sind, das die Oberfläche des Erdtrabanten überwacht.

Lichtblitz hell wie der Polarstern
Laut Angaben der Astronomen erzeugte der Einschlag des rund kühlschrankgroßen Meteoriten im sogenannten Mare Nubium (lateinisch für "Wolkenmeer", im Bild rot markiert) einen rund acht Sekunden dauernden Lichtblitz, der - gute Sicht vorausgesetzt - von der Erde aus sogar mit freiem Auge sichtbar gewesen wäre, da er fast so hell war wie der Polarstern. 

Der Lichtblitz sei der längste und hellste gewesen, denn man jemals beim Einschlag eines Objektes auf dem Mond beobachten konnte, schreiben die Forscher im Fachmagazin "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society".

Krater mit 40 Meter Durchmesser
Die Sprengkraft des rund 400 Kilo schweren kosmischen Brockens, der mit einer Geschwindigkeit von 61.000 Stundenkilometern auf dem Mond einschlug, entsprach laut Berechnungen der Forscher 15 Tonnen TNT. Der Aufprall des Meteoriten dürfte auf der Mondoberfläche einen Krater mit einem geschätzten Durchmesser von 40 Metern hinterlassen haben. Wäre ein vergleichbarer Meteorit auf Kollisionkurs mit der Erde geraten, wäre er in der Atmosphäre verglüht.

Das Mare Nubium ist eine alte, mit erstarrtem Magma bzw. Lava bedeckte, annähernd kreisrunde Tiefebene auf dem Erdtrabanten. Sie liegt auf der sichtbaren Seite des Mondes und ist auch mit freiem Auge als dunkler, ausgefranster Fleck erkennbar. Im sogenannten Mondgesicht bildet das "Wolkenmeer" den etwas nach links verzogenen Mund.

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