Vor allem Benedict Cumberbatch zeigte sich als Wiederholungstäter in Sachen Photobombing: Zuerst hüpfte er frech in das Gruppenbild von U2, um sich während der Oscar-Zeremonie dann in das Selfie von Gastgeberin Ellen DeGeneres und "12 Years a Slave"-Star Chiwetel Ejiofor zu schleichen. Aber auch Anne Hathaway konnte der Versuchung nicht widerstehen und bereicherte Jessica Biels Oscar-Schnappschuss mit ihrer Anwesenheit. Einfach köstlich war auch Jared Letos Grimasse auf Ireland Baldwins und Kevin Spaceys Selfie.
Pitt musste noch Hundehaufen wegräumen
Gleich nach der Vergabe der Oscars ging es backstage freilich nicht minder rund. Mit 20 Kilo Oscar-Gold rückten die fünf Produzenten von "12 Years a Slave" hinter den Kulissen an. Brad Pitt, Steve McQueen und drei weitere Produzenten stellten sich nach ihrem Sieg strahlend der Presse. "Jetzt bin ich die Ruhe selbst", witzelte der britische Regisseur McQueen. Jeder habe seinen Freudensprung auf der Bühne gesehen. "Ich war so ekstatisch und so froh für uns alle."
Auch für Brad Pitt ist es der erste Oscar seiner Karriere. Wie er sich auf den großen Tag vorbereitet habe, wollte ein Reporter wissen. "Ich musste erst mal einen Hundehaufen wegräumen", sagte Pitt. "In meinem Schlafzimmer", fügte er grinsend hinzu. Der Rest des Oscar-Tages konnte für ihn nur besser werden. "Ich liebe diesen Film", sprudelte es gleich dreimal hintereinander aus Pitt heraus. Das Sklavenepos sei ein wichtiger Film, um die eigene Geschichte besser zu verstehen. Es erinnere die Menschen daran, dass sie alle gleich sind und sich dasselbe wünschen, nämlich Würde und Freiheit.
Blanchett schmiss mit F-Wort um sich
Alfonso Cuaron mühte sich gleich mit zwei Oscars in seinen Händen ab. Das fühle sich sehr ausgewogen und schwer an, flachste der mexikanische Regisseur. Sein Weltraum-Thriller "Gravity" hatte insgesamt sieben Oscars abgeräumt. Cuaron gewann als erster Mexikaner für Regie und auch noch für Filmschnitt. Doch sein Lob galt vor allem "Sandy": Schon auf der Bühne hatte er seine Hauptdarstellerin Sandra Bullock in den Himmel gelobt. Hinter den Kulissen pries er Bullock erneut, sie sei einfach fantastisch.
Für ihre Rolle als Astronautin, die im All ums Überleben kämpft, war Bullock als beste Schauspielerin nominiert, doch die Trophäe ging wie erwartet an Cate Blanchett. Die Australierin stieg auf sehr hohen Absätzen in einer schweren, goldglänzenden Armani-Robe auf das Backstage-Podium. Sie sei ja die erste Australierin mit zwei Oscar-Trophäen, gratulierte ein Reporter. "And don't you fucking forget it", feuerte Blanchett zurück. Das solle ja niemand vergessen. Das verpönte "F-Wort" kann man sich als Oscargewinnerin erlauben.
Und was wollte Blanchett nach Empfang des Oscars als Erstes tun? "Wahrscheinlich meinen Pyjama anziehen, aber hoffentlich auch Tanzen gehen." Es sei ja ganz einfach, im Schlafanzug zu tanzen.
Nyong'o: "Fühle mich wie Willie Wonka"
Hollywood-Neuling Lupita Nyong'o war die Aufregung anzusehen. "Nein, nein, nein", so die eindeutige Antwort auf die Frage, ob sie sich jemals einen Oscargewinn hätte träumen lassen. "Ich bin so froh, diesen goldenen Mann zu halten", sagte die 31-jährige Kenianerin, die Nebenrollen-Trophäe für "12 Years a Slave" mit beiden Händen fest im Griff. "Ich fühle mich wie Willie Wonka in der Schokoladenfabrik."
Auch für Matthew McConaughey war es die erste Nominierung, die gleich mit einem Oscar als bester Hauptdarsteller in dem Aidsdrama "Dallas Buyers Club" belohnt wurde. Der gebürtige Texaner, der Backstage seinen breiten Slang zum Besten gab, sprach von einem "kleinen Wunder", dass der Film überhaupt zustande kam. Am Ende hätten sie mit einer "winzigen Crew" und nur einer Kamera in 25 Tagen alles gefilmt. Ihrer Make-up-Frau hätten sie nur 250 Dollar zahlen können. Auch sie wurde mit einem Oscar belohnt.
Den dritten Oscar für "Dallas Buyers Club" holte Jared Leto für seine Nebenrolle als aidskranker Transvestit. Backstage ließ er seinen Oscar sofort aus den Händen. "Will ihn jemand mal halten? Ihr könnt ihn gerne anfassen", grinste Leto und reichte die Trophäe an Dutzende Journalisten weiter. "Ganz schön schwer, nicht wahr?" Mit dem Oscar in der Hand war Feiern "bis zum Morgengrauen" angesagt. "Wer weiß, was heute Nacht noch alles passiert."
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