Smartphone-Markt

Steve Ballmer räumt Fehler als Microsoft-Chef ein

Web
06.03.2014 09:01
Als Apple sein iPhone ankündigte, machte sich Steve Ballmer als Microsoft-Chef darüber lustig. Jetzt räumt er nach dem Rücktritt ein, dass der Windows-Konzern unter seiner Führung die Entwicklung im Smartphone-Markt unterschätzte.

Der ehemalige Microsoft-Chef Steve Ballmer würde am liebsten die Zeit um zehn Jahre zurückdrehen. "Wir hätten heute eine stärkere Position im Smartphone-Markt, wenn ich die letzten zehn Jahre wiederholen könnte", sagte Ballmer auf der Said Business School im britischen Oxford. Jetzt müsse das Unternehmen versuchen, die nächste Welle zu erwischen. Der Kauf von Nokias Mobilfunksparte sei dafür besonders wichtig.

Anschluss mit Windows Phone gelang nicht
Microsoft hatte lange den Anschluss im boomenden Smartphone-Markt verpasst. Vor rund drei Jahren brachte das Unternehmen mit Windows Phone ein komplett runderneuertes Mobil-Betriebssystem heraus. 

Von der Allianz mit dem einstigen Handy-Weltmarktführer Nokia hatte sich Microsoft einen guten Start erhofft. Doch auch heute liegt das System deutlich hinter Googles Android und Apples iOS zurück. Im vergangenen September setzte Microsoft zur Übernahme von Nokias Gerätesparte an (siehe Infobox).

Ballmer bedauert späten Fokus auf Hardware
"Was ich bedauere ist, dass wir nicht rechtzeitig Hardware und Software zusammen entwickelt haben", sagte Ballmer. Denn das sei wirklich hilfreich, wenn man eine Vision zur Marktreife bringen wolle. Microsoft hatte - anders als der Rivale Apple - traditionell die Software geliefert und mit den verschiedenen Hardware-Herstellern zusammengearbeitet. 

Mit der noch nicht ganz abgeschlossenen Übernahme seines einstigen Partners Nokia will das Unternehmen diesen "Fehler" auch im Mobilfunkmarkt wieder ausbügeln. Nach der Ankündigung des iPhones von Apple hatte Ballmer 2007 noch abgewunken und die starke Position von Microsoft betont.

Die schwierigste Aufgabe in seiner Zeit als Chef von Microsoft sei es gewesen, die richtigen Leute einzustellen - und zu entlassen, sagte Ballmer. Die herausforderndsten Aufgaben in der Zukunft sieht Ballmer in der Bildung und dem Gesundheitswesen.

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