Wenn Sie einem Igel winterlichen Unterschlupf gewähren, lassen Sie sich von den warmen Temperaturen nicht in die Irre führen und behalten Sie Ihren Schützling zu seinem Wohl noch ein paar Wochen im Haus, da er momentan noch zu wenig Futter finden würde. Da Igel während des Winterschlafs keine Nahrung zu sich nehmen, sondern von ihren Fettreserven leben, haben sie bis zum Erwachen im Frühling rund 30 Prozent ihres Körpergewichts verloren.
Igel brauchen tierische Nahrung
Igel sind keine Nagetiere, sondern Insektenfresser. Um wieder zu Kräften zu kommen, suchen die Tiere nach Regenwürmern, Larven, Schnecken, Spinnen, Käfern und sonstigen Insekten. Zwar kommt es immer wieder vor, dass sie beim Verputzen von überreifem Fallobst gesichtet werden, was aber nicht des Obstes wegen geschieht, sondern wegen der darin enthaltenen Würmern und Raupen.
Laubhaufen im Garten belassen
"Um diese Jahreszeit finden Igel jedoch noch nicht genügend Insekten, um sich ausreichend ernähren zu können. Behalten Sie Ihren Schützling also vorerst noch in seinem wohlbehüteten Winterquartier", meint Sascha Sautner, Sprecher des Vereins "Pfotenhilfe". "Ich bitte Sie außerdem, Laubhaufen in Ihrem Garten noch nicht zu entfernen, da sie von freilaufenden Igeln gerne als Kälteschutz genützt werden", so Sautner.
Gefahr durch Straßen
Bei der Nahrungssuche überqueren Igel oft auch gefährliche Straßen und leider werden jedes Jahr zahlreiche Tiere durch Autos verletzt oder getötet. "Begegnet Ihnen ein Igel am Straßenrand, nehmen Sie das Tier am besten mit einem Tuch oder Handschuhen hoch und setzen es in Laufrichtung auf die andere Straßenseite um Kollisionen mit Fahrzeugen zu vermeiden", so Sautner. Findet man sichtbar verletzte, röchelnde, stark abgemagerte oder hustende Igel, sollte man diese unverzüglich dem nächsten Tierarzt melden.
Die Tierrettung hilft
Erreichen Sie diesen nicht, stehen örtliche tierärztliche Notfalldienste wie die Tierrettung oder die Igelpflegestation der "Pfotenhilfe Lochen" jederzeit zur Verfügung. Werden Sie gebeten, das verletzte Tier vorbeizubringen, notieren Sie unbedingt den Fundort, damit das Tier, sobald es versorgt wurde, wieder in seiner natürlichen Umgebung freigelassen werden kann.
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