In einem ersten Schritt sollen die Trümmer im Erdorbit - die Forscher schätzen ihre Zahl auf bereits 300.000 - mithilfe eines mit einem Infrarot-Laser ausgestatteten Teleskops genau geortet und katalogisiert werden. In einer zweiten Phase wollen die Wissenschaftler einen Hochleistungslaser entwickeln, der stark genug ist, die Flugbahn von mit ihm angeleuchteten Trümmern so zu beeinflussen, dass diese in die Erdatmosphäre eintreten, wo sie vollständig verglühen.
Das Risiko, mit dem Laserstrahl ein Stück Weltraumschrott zu verfehlen und stattdessen versehentlich einen intakten Satelliten zu treffen, sei gleich null, versicherte der Dirketor der Research School of Astronomy and Astrophysics an der Australian National University in Canberra, Matthew Colless, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir können die Teile ganz präzise erfassen, wir treffen nicht daneben", sagte der Forscher.
Teile rasen mit 25.000 km/h um die Erde
Durch Weltraummüll drohen Kollisionen mit Satelliten für Wetterdaten, Handynetze und Navigation, auch die Internationale Raumstation ISS musste schon mehrere Male gefährlichen Schrottteilen ausweichen. Gefährlich ist die enorme Geschwindigkeit von durchschnittlich 25.000 Kilometern pro Stunde auch bei ganz kleinen Teilen, weil die Energie, die bei einer allfälligen Kollission entsteht, gewaltig ist.
Die Zahl der Trümmer nimmt zu, auch weil ausgedientes Material explodiert (sehr häufig die Akkumulatoren) und es zudem Zusammenstöße von größeren Teilen gibt, die wiederum zu Hunderten oder Tausenden kleineren Schrottteilen führen. Die Beseitigung von Weltraummüll entwickelt sich immer mehr zu einem globalen Problem.
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