Kampagne gestartet

FSME: Experten warnen vor steigender Impfmüdigkeit

Österreich
19.03.2014 12:13
Die FSME-Impfkampagne 2014 ist gestartet. Bei einer Pressekonferenz in Wien warnten Experten vor zunehmender Impfmüdigkeit der Bevölkerung. "Wir fürchten uns vor einer Hai-Attacke, wenn wir ans Meer fahren. In Wahrheit sind die Zecken viel gefährlicher", warnte Apothekerkammerpräsident Max Wellan vor einem falschen Risikobewusstsein.

"Vergangenes Jahr gab es in Österreich 98 FSME-Erkrankungen bei zwei Todesfällen. Wenn man den korrekten Impfstatus anschaut, sehen wir von 2011 auf 2013 einen dramatischen Rückgang. Insgesamt sind wir nur mehr bei einem korrekten Impfstatus von knapp über 50 Prozent. Bei den Kindern und Jugendlichen zwischen einem und 15 Jahren sind nur 56 Prozent korrekt geimpft", sagte Rudolf Schmitzberger, Impfreferent der Österreichischen Ärztekammer.

Im Jahr 2011 waren laut der jährlichen Bevölkerungsbefragung mit Tausenden Teilnehmern noch 70 Prozent der Österreicher gegen die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis ("Zeckenkrankheit") durchimmunisiert, bei den Kindern und Jugendlichen waren es 76 Prozent.

Drei Teilimpfungen gegen FSME notwendig
Offenbar lassen sich immer weniger Österreicher gemäß den Empfehlungen impfen. Die FSME-Immunisierung schützt zu praktisch 100 Prozent. Für die Grundimmunisierung sind für Erwachsene drei Teilimpfungen (Tag 0, ein bis drei Monate später und neun bis zwölf Monate nach der zweiten Teilimpfung) notwendig. Die erste Auffrischung sollte nach drei Jahren erfolgen, dann alle fünf Jahre bis zum 60. Lebensjahr, danach wieder alle drei Jahre.

Die Vakzine für Erwachsene kostet in diesem Jahr 33,50 Euro, jene für Kinder 28,90 Euro. Die Krankenkassen zahlen Zuschüsse zwischen zwei und 22 Euro. Das empfohlene Impfhonorar für den Arzt beträgt in diesem Jahr 14 Euro.

Zecken, die auch Borreliose und andere Erkrankungen mit dem Stich übertragen können, gibt es mit ihren Urformen bereits seit rund 400 Millionen Jahren auf der Erde.

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