Einsatz vor WM
Brasilien: Militär übernimmt Kontrolle in Favelas
Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachteten am Sonntag, wie bei Tagesanbruch Sondereinheiten mit gepanzerten Fahrzeugen in die Siedlung vorrückten. Auch Hubschrauber wurden eingesetzt.
Kriminelle Banden finden Unterschlupf in Favelas
In Mare sollen Rauschgift- und Waffenhändler Unterschlupf gefunden haben, die aus anderen Favelas verjagt worden sind. Schon am Mittwoch waren Sicherheitskräfte in das Elendsviertel eingedrungen, um die Besetzung vorzubereiten. Die Mare-Favelas mit ihren rund 130.000 Einwohnern gehören zu den gefährlichsten Orten Rios. Zigtausende Fans werden im Sommer von dort aus zum Fußballstadion und in die Innenstadt starten.
Die Besetzung des Mare-Komplexes ist eine weitere Etappe der Sicherheitskräfte beim Versuch, die Brennpunkte der Gewalt zu beruhigen. Seit 2008 wurden in 174 Favelas 38 Einheiten der sogenannten Befriedungspolizei (UPP) stationiert.
Polizistenmorde in "befriedeten" Distrikten
Seit Jahresbeginn gerieten Mitglieder der UPP aber zunehmend ins Visier von Kriminellen. Insgesamt acht Polizisten wurden in den vergangenen drei Monaten von mutmaßlichen Mitgliedern des organisierten Verbrechens getötet - vier in sogenannten befriedeten Distrikten.
Brasilien rechnet während der Fußballweltmeisterschaft vom 12. Juni bis 13. Juli mit 600.000 ausländischen Touristen. In Rio, einem von zwölf Austragungsorten, findet unter anderem das Endspiel statt. 2016 werden in Rio außerdem die Olympischen Sommerspiele ausgetragen - die ersten in Südamerika.
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