Gauner-Duo verhaftet
Milliardenbetrug bei Vatikanbank vereitelt
Die beiden Männer wurden vor dem Eingang zur Bank, zu der die Öffentlichkeit keinen Zutritt hat, aufgehalten. Einer von ihnen hatte einen Koffer in der Hand. Die Ausländer wollten die falschen Wertpapiere in Euro und Dollar - darunter Schuldscheine und Anleihen - in der Bank deponieren. Sie behaupteten, mit zwei Kardinälen vertraut zu sein. Ihr Ziel war, die Eröffnung einer Kreditlinie zu erhalten, um dann auf internationalen Märkten zu handeln, berichtete die Zeitung "Corriere della Sera".
Laptops, Pässe und stümperhafte Fälschungen gefunden
Der Betrug wurde dank der seit 2010 im Vatikan geltenden Anti-Geldwäsche-Regeln abgewendet. Die italienische Finanzpolizei durchsuchte nach der Verhaftung der mutmaßlichen Betrüger deren Hotelzimmer. Im Zuge dessen wurden Laptops, Telefone, mehrere Reisepässe - darunter auch ein österreichischer - sowie Fälschungsutensilien beschlagnahmt.
Ermittler meinten gegenüber dem "Corriere della Sera", die Anleihen-Dokumente seien teilweise stümperhaft gefälscht gewesen. So wiesen die in englischer Sprache geführten Papiere mehrere grammatikalische Fehler auf. Außerdem seien Garantieerklärungen des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy und seines Bruders Robert F. Kennedy beigefügt gewesen.
Verdächtige an italienische Justiz übergeben
Die beiden Männer wurden im Vatikan und bei der italienischen Justiz angezeigt. Aufgrund der Verträge, die zwischen Italien und dem Vatikan gelten, wurden sie der italienischen Justiz übergeben. Zum ersten Mal arbeiteten vatikanische Gendarmerie und italienische Polizei bei einer derart großen Operation zusammen.
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