Eklat bei TV-Debatte

EU-Politiker Ehrenhauser verlässt “Pressestunde”

Österreich
13.04.2014 11:44
"Da setz ich mich jetzt auf den Ballhausplatz! Und dort bleibe ich, bis sich etwas ändert" - mit diesen Worten verließ der EU-Politiker Martin Ehrenhauser am Sonntag die Live-Diskussion der EU-Kleinparteien beim ORF. Vor seinem doch spektakulären Abgang versuchte Ehrenhauser ("Europa anders") minutenlang, über das Thema Hypo-Skandal zu sprechen, wobei ihn der Diskussions-Moderator des ORF, Wolfgang Geier, immer wieder stoppen wollte.

In ruhigem Ton kündigte dann Ehrenhauser an, dass er jetzt die Gesprächsrunde verlassen werde und auf dem Ballhausplatz vor dem Bundeskanzleramt protestieren möchte – der ORF-Moderator war sichtlich überrascht. "Bei dem ORF-Redakteur möchte ich mich auch entschuldigen, der kam da jetzt etwas unglücklich zum Handkuss", bedauerte Ehrenhauser im "Krone"-Gespräch während seines Fußmarsches vom Küniglberg zum Bundeskanzleramt. 

Sein Protest vor den TV-Kameras sei jedenfalls keine spontane Aktion gewesen: "Diese Idee ist mir auf der Zugfahrt von Innsbruck nach Wien gekommen. Irgendwie müssen wird doch alle ein Zeichen setzen, dass dieser ungeheuerliche Krimi um die Hypo Alpe-Adria so nicht hingenommen werden kann." Der EU-Politiker will jetzt darum kämpfen, dass es zu einer Volksabstimmung darüber, dass die Republik keine Haftungen mehr aus dem Hypo-Desaster übernimmt: "Alles, wirklich alles, muss aufgeklärt werden!"

Im Schlafsack vor dem Kanzleramt
Wie der EU-Parlamentarier die Nächte auf dem Ballhausplatz verbringen wird, hat Ehrenhauser noch nicht überlegt: "Vorerst hab ich einmal ein SMS an Freunde geschickt, ob sie mir mit einem guten Schlafsack aushelfen könnten. Denn die Nacht wird kalt. Alles andere wird sich zeigen." Er will jedenfalls bis zum Tag der EU-Wahl, also bis zum 25. Mai, vor dem Kanzleramt campieren.

Kurz nach seinem Gespräch mit der "Krone" veröffentlichte Martin Ehrenhauser ein YouTube-Video, in dem er die Gründe für seinen Abgang darlegt. Hier anschauen!

Die anderen Vertreter der Kleinparteien – Ewald Stadler (Rekos), Angelika Werthmann (BZÖ), Robert Marschall (EU-Stopp) – diskutierten in der Pressestunde dann übrigens ohne weitere Aufregungen über EU-Themen. Stadler stellte zuvor klar, dass er bis zum Schluss der Debatte bleiben möchte: "Ich bin ja kein Autozulieferermilliardär."

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