Die Ozonkonzentration über der Nordpolregion sei bisher nicht auf die extremen Tiefstwerte wie über der Antarktis gesunken, schreiben sie in einem Papier, das in der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Science" veröffentlicht wurde. Die Forscher sehen darin auch ein Resultat der erfolgreichen internationalen Gegenmaßnahmen.
Effekt über dem Südpol weitaus stärker
Die Ozonschicht in der Erdatmosphäre wird durch sogenannte Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) angegriffen, die früher massenhaft freigesetzt wurden. Es ist seit Langem bekannt, dass dieser Effekt über dem Südpol weitaus stärker ist als über dem Nordpol. Das liegt daran, dass die Temperaturen am Südpol niedriger sind. In sehr kalten Jahren kann die Ausdünnung der Ozonschicht aber auch über der Arktis zunehmen. Das war etwa 2011 der Fall. Danach besserte sich die Lage allerdings wieder.
Selbst in den kältesten Jahren unterscheide sich das Ozonloch über dem Nordpol "sehr" von dem über dem Südpol, erläutern die Forscher. "Wir können nicht mit Sicherheit sagen, dass es über der Arktis in einem außergewöhnlich kalten Winter nicht zu extremen Ozon-Verlusten kommen wird. Aber bisher ist alles gut."
FCKW-Verbot zeigt bereits Wirkung
Das Team um die MIT-Wissenschafterin Susan Solomon verwies auf die Fortschritte beim Kampf gegen das Ozonloch als einen Grund für "Optimismus". 1989 war das "Montrealer Protokoll" in Kraft getreten, in dem sich Staaten weltweit dazu verpflichteten, FCKW zu ersetzen. In den vergangenen Jahren stellten Wissenschafter ein Absinken der Konzentrationen dieser Chemikalien sowie erste Anzeichen für eine Erholung der Ozonschicht fest.
FCKW wurde früher massenhaft als Kühlmittel etwa in Kühlschränken oder als Treibmittel in Sprühdosen verwendet. Es steigt in die höheren Schichten der Atmosphäre, wo es durch Sonnenlicht in chemisch äußerst aktive Halogene wie Chlor aufgespalten wird. Diese zerstören das Ozon, das die Erdoberfläche vor der schädlichen UV-Strahlung der Sonne schützt.
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