Für Peter Gstettner, Vorstandsmitglied des Mauthausen Komitees Österreich (MKÖ), ist das Ignorieren der zahlreichen Proteste und Aufrufe, die seit Jahren auch über die Medien transportiert werden, unverständlich: "Es darf einfach nicht sein, dass dieses in Österreich verfassungsrechtlich verbotene Symbol trotz vieler Artikel und Aufrufe nicht entfernt wird", wettert Gstettner.
Denkmalschutz und Einsturzgefahr erschweren Entfernung
Diese Ansicht wird vom Bundesdenkmalamt zwar grundsätzlich geteilt, so einfach ist die Sache dann offenbar aber doch nicht. Eine Entfernung sei extrem schwierig, da der Bergfried einsturzgefährdet sei. Das Hakenkreuz sei nicht aufgemalt, sondern regelrecht in die Mauer eingearbeitet worden. Es könnte nur weggeschremmt werden, und dadurch könne der denkmalgeschützte Bergfried einstürzen, hieß es gegenüber dem ORF.
Der Besitzer der Burgruine ist laut MKÖ Peter Goes, dem auch in der Umgebung weitere Burgen gehören - eine davon ist jene am Ulrichsberg bei Klagenfurt. Dort finden jedes Jahr die rechtsextremen Ulrichsbergtreffen der "Heimkehrer" des Zweiten Weltkriegs statt. Vor einigen Jahren wurde die Ruine samt Hakenkreuz-Turm an einen Steirer verpachtet. Seitdem ist das Gebäude als Baustelle markiert und der Zutritt untersagt. Sowohl mehrere Gemäuer in der Umgebung als auch die Burgruine Hochkraig stehen unter Denkmalschutz.
Besitzer sieht Verantwortung beim Bund
Aus diesem Grund ist Goes der Meinung, dass der Bund in der Causa verantwortlich ist. Der Besitzer distanzierte sich im Gespräch mit dem ORF auch vehement vom Gedankengut der Nationalsozialisten. Diese hätten das Kreuz in den Bergfried eingearbeitet, und für die Entfernung sei nicht er, sondern die Republik zuständig.
Weil das Hakenkreuz aber auf keinen Fall unkommentiert sichtbar bleiben soll, wurde von Landeskonservator Gorazd ivkoviè beim Land nun ein Kunstprojekt angeregt: "Eventuell ein Mahnmal im Tal als Blickachse." Das könne einerseits ein Memorial für die Nazigräuel werden, andererseits solle es bei den Menschen auch das Verständnis wecken, dass ohne entsprechende Mittel eine Entfernung unmöglich sei.
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