Die Daten der genetischen Analyse deuten demnach darauf hin, dass der in Guinea sowie in Liberia entdeckte Erreger wahrscheinlich Anfang Dezember 2013 oder sogar schon Monate vor dem Ausbruch kursierte, teilte das an der Entschlüsselung des Virusgenoms beteiligte Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg mit.
Es handle sich um einen neuen Stamm einer Virusart, der sich möglicherweise parallel zu anderen Ebola-Stämmen in der Republik Kongo und in Gabun entwickelt hat, berichten die Experten in der Fachzeitschrift "New England Journal of Medicine".
Virus womöglich durch Flughunde übertragen
Die Virologen vermuten, dass der in Guinea kursierende Ebola-Erreger womöglich durch Flughunde übertragen wurde. Es war das erste Mal, dass ein Ebola-Ausbruch in Westafrika bekannt wurde. Bis zu den Fällen in Guinea war das Virus fast ausnahmslos in Zentralafrika gefunden worden. "Das Auftauchen des Virus in Guinea erhöht das Risiko für Ebola-Ausbrüche in der gesamten westafrikanischen Subregion", so die Autoren. Seit Jahresbeginn sind in Guinea mehr als 100 Menschen gestorben, aus dem benachbarten Liberia wurden 13 Todesfälle gemeldet.
Erreger wurde erstmals 1976 beschrieben
Das Ebola-Virus war erstmals 1976 im Rahmen zweier Ausbrüche im Südsudan und in der Demokratischen Republik Kongo (früher Zaïre) beschrieben worden. Der Erreger wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Infizierte leiden an Fieber, Muskelschmerzen, wässrigem Durchfall sowie in heftigen Fällen an inneren Blutungen und Organversagen. Die Sterblichkeit ist abhängig von der Art des Erregers, bei manchen Erregern verläuft die Seuche in bis zu 90 Prozent der Fälle tödlich. Eine spezifische Therapie oder eine prophylaktische Impfung existieren bis dato nicht.
Die Infektion erfolgt durch engen Kontakt zu Erkrankten oder durch Verzehr infizierter Tiere wie Affen und Flughunde – Letztere wurden als das natürliche Reservoir des Virus identifiziert. Die Inkubationszeit beträgt drei Tage bis drei Wochen.
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