VKontakte hat mehr als hundert Millionen Nutzer in Russland und Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Das soziale Netzwerk ist dort beliebter als der US-Konkurrent Facebook. Mehrheitsaktionär von VKontakte ist Mail.ru. Das Investmentunternehmen gehört einer Gruppe von Milliardären, darunter auch Russlands reichster Mann Alisher Usmanow. Durov erklärte, VKontakte gerate unter die Kontrolle von Usmanow sowie von Igor Setschin, dem Chef von Russlands größter Ölfirma Rosneft. Usmanow und Setschin gelten als enge Vertraute Putins.
Allerdings war es Durov selbst, der seine Anteile an VKontakte an Mail.ru verkaufte und dem Unternehmen damit zur Mehrheit der Aktien verhalf. Die restlichen 48 Prozent gehören der Investmentfirma United Capital Partners. Ihr wirft Durov Kontakte zu den russischen Geheimdiensten vor.
Wollte keine Daten über Demonstranten herausrücken
Durov hatte es laut eigenen Angaben im Dezember abgelehnt, dem FSB persönliche Daten von proeuropäischen Demonstranten in der Ukraine und Organisatoren der Protestbewegung in Kiew zu geben. Dies sei nicht nur gegen das Gesetz, sondern auch Verrat an den Millionen von Ukrainern, die VKontakte vertrauten, schrieb er in seinem sozialen Netzwerk.
Heimat für immer verlassen
Am Montag dann teilte VKontakte mit, der Gründer sei als Chef entlassen. Gegenüber TechCrunch erklärte Durov nun, er habe seine Heimat für immer verlassen. Er könne nicht zurück, da er die Zusammenarbeit mit den Behörden abgelehnt habe. "Sie können mich nicht leiden." Vielleicht werde er nun ein mobiles soziales Netzwerk gründen.
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