"Krone"-Interview

Müller: “Goldener Schuh war ein positiver Schock”

Sport
05.05.2014 17:03
Ein Grillfest mit seinem Partner Weber, dem Marktführer in dieser Branche, 80 Kilometer von München entfernt – in Pähl, wo der jetzige Bayern-Superstar Müller einfach nur "der Thomas" ist! "Hier beim TSV hab' ich schon mit vier Jahren gespielt", erzählt der Stürmer, der mittlerweile einen Marktwert von 45 Millionen Euro hat. "Da bin ich daheim." In diesem gemütlichen Rahmen sprach er mit der "Krone" über alle Themen, die ihn und uns bewegen.

"Krone": Thomas, wie sehr schmerzt das Debakel gegen Real Madrid noch?
Thomas Müller: Natürlich tut's weh! Aber man muss ehrlich sagen: Real war an diesen beiden Tagen einfach besser als wir. So gesehen sind Niederlagen wie im "Finale dahoam" gegen Chelsea, als wir in 120 Minuten als klar überlegenes Team eigentlich dreimal, sogar im Elferschießen, hätten gewinnen müssen und dann doch verloren haben, viel schlimmer.

"Krone": Aber die öffentliche Kritik am FC Bayern ist jetzt schärfer als damals.
Müller: Die ist auch absolut berechtigt – schließlich sind wir mit 0:5 ausgeschieden. Diese Kritik zeigt aber auch unsere Qualität: Viele haben eben mit der Wiederholung des Triples gerechnet! Das Erreichen des Champions-League-Semifinales ist in unserem Fall anscheinend schon selbstverständlich.

"Krone": Hätte der Pokalsieg für Bayern daher heuer mehr Bedeutung als im Vorjahr, als man ihn eine Woche nach dem Champions-League-Triumph quasi im Vorbeigehen mitgenommen hat?
Müller: Ja, man kann durchaus sagen: Das Finale gegen Dortmund ist schon wichtiger als damals gegen Stuttgart. Wir wollen die Saison unbedingt mit einem Titel abschließen!

"Krone": Aber das Triple ist ja für dich noch immer möglich.
Müller: Mit dem WM-Titel meinst du? Na ja: Wir fliegen sicher nicht auf Urlaub nach Brasilien, das deutsche Team gehört zum Favoritenkreis – wie Spanien, Brasilien, Argentinien und die Italiener, mit denen man bei einem großen Turnier immer rechnen muss. Und Holland ist heuer eine Art Geheimfavorit.

"Krone": Wie ist eigentlich das Verhältnis von euch Bayern-Spielern zu den Dortmunder Erzrivalen bei der Nationalmannschaft? Ähnlich gespalten wie in Spanien zwischen Real und Barcelona?
Müller: Nein, denn dort hat es ja auch politische und historische Gründe. Wir sitzen oft zusammen und spielen gemeinsam Karten.

"Krone": Du persönlich kannst ja in Brasilien einen Titel verteidigen: Vor vier Jahren bist du WM-Torschützenkönig geworden! Welchen Stellenwert hat das in deiner langen Erfolgsliste?
Müller: Einen sehr, sehr hohen! Der Goldene Schuh war damals ein positiver Schock für mich, weil er überraschend kam. Ich werde alles daran setzen, das zu wiederholen, auch wenn es wahrscheinlich nicht realistisch ist. Dazu braucht man viel Glück.

"Krone": Ihr spielt in der Vorrunde gegen Portugal, Ghana und die USA mit Teamchef Jürgen Klinsmann – ist das Match gegen einen deutschen Trainer etwas Besonderes für dich?
Müller: Irgendwie schon, ja – auch schwierig aber für ihn wird's sicher noch schwieriger. Hoffentlich!

"Krone": Als österreichischer Sportjournalist muss man jeden Bayern-Star zum Abschluss eines Interviews nach unserem David Alaba fragen. Was hältst du von ihm, wie versteht ihr euch?
Müller: Er ist ein wesentlicher Baustein unseres Erfolgs – es ist ja in seinem Alter nicht normal, schon derart viele Titel gewonnen zu haben. Er ist ein super Bursch. Und ich bin als echter Bayer einer der wenigen, die seinen Wiener Schmäh Gott sei Dank verstehen. Zwischen uns rennt er manchmal so richtig, der Schmäh.

"Krone": Werdet ihr weiter gemeinsam beim FC Bayern spielen? Es gibt ja Gerüchte, dass du deinen Verein verlassen könntest.
Müller: Ich hab sie ja nicht in die Welt gesetzt, also möchte ich sie auch nicht groß kommentieren. Aber sagen wir so: Ich steh jetzt sicher nicht vor dem Absprung, kann aber auch keine Garantie für alle Zeiten abgeben.

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(Bild: KMM)



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