"Entartetes Tier"
Beppe Grillo schimpft über Berlusconis Schoßhund
Von Grillo ist man ja durchaus scharfe Töne gewöhnt. Doch nun hat sich der Komiker nicht nur auf Intimfeind Berlusconi eingeschossen: Das neueste Ziel seiner Brandreden ist Dudu, das Schoßhündchen von Berlusconi und seiner 28-jährigen Freundin Francesca Pascale. "Berlusconi ist mit diesem Scheißhund Dudu verrückt geworden. Dudu sollte Tierversuchern übergeben werden. Ich hasse dieses entartete Schoßhündchen mit dem Mäntelchen", wetterte Grillo.
Der weiße Malteserterrier Dudu, den Pascale in den Haushalt mitbrachte, avancierte prompt zum Protagonisten des EU-Wahlkampfes in Italien. Das Schoßhündchen, das Berlusconis Herz eroberte und sogar mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin abgebildet wurde, hat eine eigene Facebook-Seite, auf der er für die Forza Italia, die Partei des Ex-Premiers, wirbt.
Berlusconi erwähnt Dudu immer wieder in seinen Wahlreden und versucht so, im Wahlkampf die Herzen von Tierfreunden zu erobern. "Wir müssen eine Mama oder einen Papa für Tausende ausgesetzte Hunde und Katzen finden", sagte der Milliardär zuletzt.
"Ärger als Hitler"
Grillos Schimpftirade gegen Dudu sorgte für eine heftige Diskussion unter Berlusconis Vertrauensleuten. "Grillo ist ärger als Hitler. Er ist das Alter Ego von Josef Mengele", protestierte die Südtiroler Parlamentarierin Michaela Biancofiore.
"Grillo hat die Gefühle von Millionen von Tierliebhabern in Italien verletzt, die ihre Haustiere als Familienmitglieder betrachten", kommentierte die Ex-Tourismusministerin und Tierschützerin Maria Vittoria Brambilla. "Grillo ist ein doppeltes Wunder gelungen. Er hat Dudu in einen Nationalhelden umgewandelt und Millionen von Hundebesitzern in Italien geschockt", kommentierte der Linksparlamentarier Andrea Marcucci.
Grillo macht Rückzieher
Wegen der Aufregung um seine Worte musste Grillo einen Rückzieher machen und um Entschuldigung bitten. "Ich bin seit jeher gegen Tierversuche. Ich selber habe einen Hund, den ich sehr liebe", sagte der Komiker.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.