Es war ein einzigartiger Vorfall in der jahrzehntelangen Geschichte unserer Redaktion, als der "Friedrich Müller Versand" 2002 versuchte, den damaligen Ombudsman Helmut Zilk mit 25.000 Euro Bestechungsgeld zum Schweigen zu bringen.
Betrugsverfahren wegen gebrochener Gewinnversprechen
Man wollte erreichen, dass wir endlich mit der "vernichtenden Berichterstattung" aufhören. Was wir nie getan haben, denn uns kann man weder kaufen noch zum Schweigen bringen. Jahrelang haben wir die dummdreisten Gewinnversprechen von "Friedrich Müller" vulgo IVH (vormals EVD) angeprangert und bereits 1998 aufgedeckt, dass der "Gewinnjuror Karl Faltitschek", der die "Gewinnermittlung beaufsichtigte" und die Richtigkeit mit Bild und Unterschrift bestätigte, zu diesem Zeitpunkt schon lange verstorben war!
Geld, viel Geld, machte aber "Friedrich Müller" nicht nur mit nicht ausbezahlten Gewinnversprechen, sondern vor allem mit Mehrwertnummern, unter denen die "Gewinne" angefordert werden mussten. Im Jahre 2000 immerhin 1,5 Millionen, 2004 waren es schon neun Millionen Euro!
Dank unserer konsequenten Berichterstattung und der aktiven Unterstützung seitens des Vereins für Konsumenteninformation VKI gab es schon 2003 ein Urteil gegen "Friedrich Müller" – man musste erstmals einen versprochenen Gewinn auch auszahlen – und eine Gesetzesänderung!
Die Firma verlagerte daraufhin ihre "Geschäfte" ins benachbarte Ausland. 200 Fälle aus Deutschland und der Schweiz werden auch beim derzeit laufenden Prozess in Wien mitverhandelt. Was Ihre Ombudsfrau beruhigt – die Mühlen der Justiz mahlen. Langsam, aber doch...
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