5. Juni 2014

Die Nonnen schockieren

Während im Stadion Fans mit ihren Samba-Trommeln das 4:0 der "Seleção" im Test gegen Panama feierten, kam es rund um das Spiel abermals zu Demonstrationen.

Brasilianische Flaggen wurden verbrannt, in zahlreichen Straßen waren wütende Protest-Gesänge gegen soziale Missstände und die Kosten der WM zu hören. Bilder, an die sich die Welt in den letzten Monaten schon gewöhnen musste.

Neu ist hingegen, dass auch brasilianische Nonnen gegen das Turnier mobilmachen. Sie präsentieren dabei gemeinsam mit der Hilfsorganisation "Jugend Eine Welt" Zahlen, die sogar noch weit mehr schockieren als die Zustände in den Favelas, den Armenvierteln der Großstädte: Bereits jetzt gibt es demnach in Brasilien über eine halbe Million Kinderprostituierte. Und die Ordensschwestern warnen eindringlich davor, dass es wegen der Endrunde mit ihren rund 600.000 erwarteten Fans aus dem Ausland noch zu einer dramatischen Erhöhung sexueller Ausbeutung kommen könnte: Schon während der WM 2010 in Südafrika stieg sie etwa um fast 40 Prozent an.