Sensationsfund

Forscher entdecken Massengrab von Flugsauriern

Wissenschaft
07.06.2014 06:00
Einen sensationellen Fund haben Wissenschaftler in China gemacht: Im Nordwesten des Landes entdeckten sie die fossilen Überreste einer ganzen Kolonie von Flugsauriern, darunter auch erstmals gut erhaltene versteinerte Eier der Flugechsen. Laut Angaben der Paläontologen kamen die Tiere vermutlich vor rund 120 Millionen Jahren bei einem heftigen Sturm um.

Bis dato hatte man von Flugsauriern nur einzelne Exemplare gefunden. In dem nun entdeckten Massengrab von wahrscheinlich Hunderten Pterosauriern, die einer bis dato unbekannten Art namens Hamipterus tianshanensis (die künstlerische Illustration zeigt, wie die Tiere zu Lebzeiten ausgesehen haben könnten) zugeordnet wurden, habe man zwischen den fossilen Überresten auch fünf gut erhaltene Eier der urzeitlichen Tiere entdeckt, berichten die Forscher im Fachjournal "Current Biology".

Bislang hat man nur ganz wenige und zudem plattgedrückte Flugsaurier-Eier entdeckt. Die fünf nun im Tienschan-Gebirge in der Provinz Xinjiang gefundenen Versteinerungen der rund sechs Zentimeter langen Eier sind hingegen dreidimensional erhalten. Sie haben eine längliche, leicht asymmetrische Form und sind leicht eingedrückt. Das weise auf eine weiche Oberfläche hin, schreiben die Forscher. Die äußere Schale der Eier war demnach dünn und kalkhaltig, die Membran im Inneren weich und dick – ähnlich wie bei bestimmten heute lebenden Nattern.

Bislang Überreste von 40 Tieren geborgen
Weil die fossilen Eier nicht direkt nebeneinanderlagen, vermuten die Paläontologen, dass sie von mehreren Weibchen stammen und an einem gemeinschaftlichen Nistplatz gelegt wurden. Bislang habe man die fossilen Überreste von circa 40 weiblichen und männlichen Tieren geborgen worden, es gebe an der Fundstelle aber wohl die Knochen Hunderter Pterosaurier, schreiben die Forscher.

Sie folgern aufgrund der Situation am Fundort, dass die Flugsaurier vermutlich an einem Seeufern nisteten und ihre Eier dort im Sand vergruben, um sie so vor dem Austrocknen zu schützen. Dass die Knochen so vieler Tiere zusammen mit Eiern gefunden wurden, deute darauf hin, dass die Pterosaurier in engen Gemeinschaften lebten, so die Wissenschaftler.

Vor etwa 65 Millionen Jahren ausgestorben
Flugsaurier (Pterosaurier) waren die erste Gruppe von Wirbeltieren, die sich an ein Leben in der Luft angepasst hatte. Ihre Flügel bestanden aus Haut, die vom stark verlängerten vierten Finger aufgespannt wurde. Die frühesten Funde dieser Echsen reichen bis in das mittlere Trias vor etwa 215 Millionen Jahren zurück. Ebenso wie die anderen Saurier-Gattungen starben sie vor rund 65 Millionen Jahren aus.

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