Für die Untersuchungen wurden demnach kleinste Proben der Hülle verwendet. Die Tests bestätigten damit einen entsprechenden handschriftlichen Hinweis auf die Beschaffenheit des Einbands in dem Buch selbst. "Bei genauem Hinsehen sind die Hautporen leicht zu erkennen", vermerkte der Arzt Ludovic Bouland, ein Freund Houssayes, darin. "Ein Buch über die menschliche Seele hat eine menschliche Hülle verdient", schrieb er weiter.
Nach Boulands Angaben wurde die Haut dem Leichnam einer psychisch kranken Frau entnommen, die an einem Herzinfarkt gestorben war. Sie stammt demnach aus dem Bereich ihres Rückens. Zudem berichtete Bouland in seinen Anmerkungen von einem weiteren in Menschenhaut eingebundenen Buch in seinem Besitz.
Vermutlich nicht einzigartig
Der gruselige Fund dürfte allerdings keineswegs einzigartig sein: Wie die Elite-Uni mitteilte, sei die Verwendung von Menschenhaut zum Einbinden von Büchern - etwa von hingerichteten Kriminellen - sei im 19. Jahrhundert nicht unüblich gewesen. Dennoch betonten die Harvard-Forscher, in ihren Beständen befinde sich kein weiteres Werk mit einer solchen Hülle. Zwei weitere Verdachtsfälle hätten sich nicht bestätigt.
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