Das Papier, das an einigen steirischen Universitäten herumgereicht wird, ist skurril. Oder "ziemlich bescheuert", wie ein Insider auch meint. Es stammt von der Berliner Humboldt-Universität und hat zum Ziel, Diskriminierung im Uni-Sprachgebrauch abzustellen. Denn - so steht's schwarz auf weiß in der Broschüre - besonders an der Universität würden Menschen durch unachtsam-diskriminierende Sprache "ausgegrenzt und zwangsweise vereinnahmt".
Männliche Endungen auf "-er" vermeiden
Daher schlägt der hochoffizielle "Leitfaden für feministisches Sprachhandeln" die Verwendung folgender Ausdrücke vor: "Mitarbeita" (Mehrzahl "Mitarbeitas") statt Mitarbeiter, "Doktox" (Mehrzahl "Doktoxs") statt Doktor oder "Studierx" statt Studierender. Und als Beispielsatz ist angeführt: "Unsa Lautsprecha ist permanent auf Demos unterwegs. Ea erfreut sich hoher Beliebtheit." Vermieden werden sollten vor allem männliche Endungen auf "-er".
Diese Form greife "die Idee von einer herausfordernden, stärkeren Frauisierung von Sprache auf, um mit männlich geprägten Assoziationen zu brechen". Ob dieser völlig ernst gemeinte Gender-Leitfaden an Österreichs Unis Anklang finden wird, darf bezweifelt werden.
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