Der 68-Jährige darf also nicht nur für drei Monate kein Amt im Fußball ausüben, sondern ist auch bei keiner Veranstaltung erwünscht. Er hatte deshalb schon am Vortag nach Bekanntwerden der Sperre seine persönlichen Konsequenzen gezogen. Via "Bild"-Zeitung kündigte er an: "Die WM ist für mich gestrichen, auf die geplante Reise nach Brasilien werde ich verzichten. Ich gehe davon aus, dass ich bei der FIFA nicht mehr willkommen bin", sagte Beckenbauer, der eigentlich zu Halbfinale und Finale nach Brasilien reisen wollte.
Mangelnde Kooperation mit der FIFA?
Ob sich der FIFA-Bann auch auf seine Aktivitäten als WM-Medienexperte auswirkt, war zunächst unklar. Die Strafe war auf Antrag von Chefermittler Michael Garcia wegen der mangelnden Kooperation des "Kaisers" bei der Untersuchung der brisanten WM-Doppelvergabe an Russland 2018 und Katar 2022 ausgesprochen worden.
Die FIFA wirft Beckenbauer vor, auf diesbezügliche Fragen der Ethikkommission nicht reagiert zu haben, "obwohl er wiederholt angefragt wurde, in einem persönlichen Interview oder durch die Beantwortung schriftlicher Fragen, die in Englisch und Deutsch gestellt wurden, Informationen zu liefern", hieß es am Freitag in einer Pressemitteilung des Weltverbandes.
Beckenbauer hat die Fragen "nicht verstanden"
Beckenbauer hingegen gab an, die Fragen nicht auf Deutsch erhalten zu haben und des Englischen nicht so mächtig zu sein. "Ich sollte ungefähr 130 Fragen beantworten. Ich habe das nicht alles verstanden und mitgeteilt, die wichtigsten Fragen, also auch die zur Korruption, auf Deutsch beantworten zu wollen. Das wurde nicht genehmigt", erläuterte Beckenbauer. Er habe sich deshalb außerstande gesehen, der Forderung der Ethikkommission nachzukommen.
Als TV-Experte im Studio darf er tätig sein
Beckenbauer, der für den Pay-TV-Sender Sky arbeitet, darf aber während der WM zumindest weiter als TV-Experte tätig sein. Er war für diesen Zeitraum von jeglichen Fußball-Aktivitäten ausgeschlossen worden und darf keine Partien besuchen. "Wenn er etwas in München im Studio macht, sollte das davon nicht betroffen sein", sagte eine FIFA-Sprecherin am Samstag.
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